Tagebau Garzweiler: Verdacht auf illegale Schadstoffentsorgung

Stand: 03.09.2024, 13:45 Uhr

Im Tagebau Garzweiler soll tonnenweise schadstoff-belasteter Boden illegal entsorgt worden sein. Seit heute früh läuft deswegen ein Großeinsatz des Landeskriminalamts.

Von Alina Dobberahn, Joscha Weidenfeld

Tonnenweise mit Schadstoffen belasteter Bodenaushub soll illegal im Tagebau Garzweiler entsorgt worden sein. Seit heute morgen läuft deswegen ein Großeinsatz des Landeskriminalamts. Insgesamt 27 Objekte wurden durchsucht.

150 Ermittler im Einsatz

Über 150 Ermittler sind unter anderem in Grevenbroich, Krefeld und Jüchen im Einsatz, um Beweise sicherzustellen. Verdächtigt werden einen 56-jähriger Unternehmer im Baustoffsektor, sein 24-jähriger Sohn und vier weitere Personen. Ihnen wird vorgeworfen den belasteten Bodenaushub nicht kostspielig entsorgt zu haben.

Schadstoffe illegal abgeladen

Stattdessen hätten sie den Bodenaushub einfach im Tagebau Garzweiler abgeladen. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen der 56-Jährige und sein Sohn für die Transporte auch mehrere Subunternehmer engagiert haben, um den Abfall von Großbaustellen zu entsorgen. Dafür sollen massenhaft Dokumente gefälscht worden sein. Ihren Kunden haben sie dabei vorgetäuscht, dass der Abfall richtig entsorgt wurde, und dafür hohe Rechnungen gestellt.

Ermittlungen laufen

Jetzt wird wegen des Verdachts der Bodenverunreinigung- , des Banden- und Gewerbsmäßigen Betrugs und Urkundefälschung ermittelt. Den Kunden wurde dabei eine korrekte Entsorgung versprochen und diese zu hohen Preisen in Rechnung gestellt. Die Ermittlungen dauern an und konzentrieren sich auch auf mögliche weitere Beteiligte. Unterstützt werden die Ermittlungen von der Vernetzungsstelle Umweltkriminalität im LKA NRW.

Quellen:

  • Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen
  • Nachrichtenagentur Deutsche Presse-Agentur

Tagebau Garzweiler: Verdacht auf illegale Schadstoffentsorgung WDR Studios NRW 03.09.2024 00:41 Min. Verfügbar bis 03.09.2026 WDR Online