Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht durchsucht Monika Pick die Uhren, die vor ihr auf dem Tisch liegen. "Diese hier gehört mir", sagt sie und greift nach einem silbernen Exemplar mit dunklem Lederarmband. Auch die daneben passt zu den Fotos ihrer Sammlung.
Im November wurde bei Monika Pick eingebrochen. Schmuck haben die Täter mitgenommen, und Teile ihrer kleinen Uhrensammlung. Jetzt bekommt sie zumindest ein Stück der Beute davon zurück: "Ein paar Ketten, ein Armband, fünf, sechs Uhren sind auch dabei. Ich freue mich schon über die Sachen!"
Schmuck zeigen, um ihn zurückgeben zu können
Denn die Polizei Euskirchen hat eine für sie ungewöhnliche Aktion gestartet: Sie hat Diebesgut ausgestellt, das sie etwa bei Tatverdächtigen gefunden hat. "Es ist natürlich unser Ziel, dass die Schmuckstücke ihren Eigentümer wiederfinden", sagt Christina Specht von der Polizei.
Die Polizei hofft außerdem darauf, bereits identifizierten Tätern, gegen die gerade ermittelt wird, weitere Taten nachzuweisen. Etwa indem die Opfer ihren Schmuck wiedererkennen, den die Polizisten bei Durchsuchungen bei den Verdächtigen gefunden haben. Rund 200 Einbrüche hat es im vergangenen Jahr im Gebiet der Polizei Euskirchen gegeben.
Meist nur günstiger Modeschmuck
Die ganz großen Werte sind in dem Seminarraum im Polizeipräsidium Euskirchen aber nicht ausgestellt. "Es handelt sich meist um Modeschmuck, vereinzelt sind aber auch vergoldete Stücke dabei", erklärt Specht. Die wertvollsten Stücke hätten die Täter meist direkt veräußert.
Einen Teil des Schmucks haben die Polizisten auch in einem Industriegebiet gefunden – wahrscheinlich haben die Einbrecher ihn direkt nach der Tat aussortiert, weil sie zu wenig Geld eingebracht hätten.
Insgesamt sind es rund zehn Kilogramm Schmuck, bei denen die Polizei nach den Besitzern sucht – oder bildlich ausgedrückt: eine kleine Schubkarre voller Ketten, Uhren und Ohrringe. Rund 30 Opfer von Einbrüchen sind gekommen und hoffen darauf, ihre Schmuckstücke wiederzufinden.
Am Ende entscheidet die Staatsanwaltschaft
Bei Monika Pick hat das funktioniert. Die Uhren, die sie wiedergefunden hat, werden jetzt der Staatsanwaltschaft gegeben – die prüft, ob sie auch wirklich die rechtmäßige Besitzerin ist. Auch deshalb rät die Polizei, wertvollen Schmuck immer zu fotografieren.
Ganz zufrieden ist Monika Pick trotz ihres aber Fundes nicht: Die wichtigsten Stücke vermisst sie weiterhin: "Ganz besonders einen Ring. Da wünsche ich mir, dass der noch gefunden wird." Den hatte ihr eine Verwandte kurz vor ihrem Tod geschenkt. Sie hofft, dass dieser Ring auch noch irgendwo auftaucht.
Unsere Quellen:
- Polizei Euskirchen
- Reporter vor Ort
Über das Thema berichten wir am 20.01.2025 auch im Fernsehen: Lokalzeit Bonn, 19:30 Uhr.