Die LUNA-Halle ist von außen ein weißer Kubus, drinnen ein dunkler Raum. Auf dem Boden liegt Regolith. Ein Gesteinsmaterial, dass dem Mondsand sehr ähnlich ist. Ein sehr feiner Sand, der sich leicht verdichtet und viel Staub aufwirbelt, wenn man ihn betritt. Damit ist auf siebenhundert Quadratmetern ein Stück des Mondes auf der Erde entstanden. Mit Kratern und Felsen.
Wie verhält sich der Staub auf dem Mond?
Es ist ein Riesentestfeld, sagt der Astronaut Matthias Maurer. Dadurch können er und das Team verstehen, wie sich der Staub auf der Mondoberfläche verhält. Und wie sich die Roboter und die Astronauten darauf bewegen können. Auch die Beleuchtung spiele eine wichtige Rolle. Gerade in den Polregionen des Mondes komme das Licht stark von der Seite und werfe lange Schatten. Genau diese Beleuchtung wird in der LUNA-Halle simuliert. Allerdings nicht originalgetreu, denn auf dem Mond bricht sich das Licht wegen der fehlenden Atmosphäre nicht. Die Tiefe eines Kraters ist so nicht erkennbar. Was noch fehlt und kommen soll, ist ein Aufhängesystem, um die Schwerelosigkeit zu simulieren. Auch damit soll die Halle ausgestattet werden.
Ideale Bedingungen für kommende Weltraummissionen
Durch das benachbarte Astronautentrainingszentrum seien so ideale Bedingungen für die kommenden Weltallmissionen geschaffen worden, sagt Matthias Maurer. Er war bereits als Astronaut auf der Raumstation ISS und möchte liebend gerne ins Weltall zurückkehren. Als Teil einer Mondlandung. Möglicherweise in fünf Jahren, könnte die ESA ein Teil einer Mission werden. Zur Vorbereitung darauf, hat Matthias Maurer den Bau der LUNA-Halle maßgeblich mitentwickelt.
Gebaut wurde das insgesamt mehr als vierzig Millionen Euro teure Gemeinschaftsprojekt von der Europäischen Weltraumorganisation und dem DLR. Einen großen Teil des Geldes gab das Land NRW dazu. Ministerpräsident Hendrik Wüst und Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, waren als Gäste bei der Eröffnung dabei.
Forschung nicht nur für Astronauten möglich
Das Land und die Projektbeteiligten erhoffen sich nicht nur eine intensive Nutzung durch die eigenen Astronauten und diejenigen anderer Raumfahrtorganisationen. Eingeladen sind auch Wissenschaftler von Universitäten und aus Unternehmen. Neben Experimenten zu Anwendungen im Weltall können dort auch mondfremde Themen erforscht werden, zum Beispiel zu Umwelttechnologien, neuen Werkstoffen oder Bauverfahren.
Unsere Quellen:
Reporter vor Ort
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR
Europäische Weltraumorganisation ESA
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