"Gegen Düsseldorf müssen wir als Mannschaft über uns hinauswachsen, jeder Einzelne auch," sagte Münsters Trainer Sascha Hildmann auf der Pressekonferenz vor dem Zweitliga-Spiel gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf am Freitag. Es ist eine Rolle, die sie in Münster so bereits kennen. Getreu dem Motto in der neuen Münster-Hymne, komponiert im Sommer von Götz Alsmann, gilt bei Preußen allzu oft: "Die Menschen erwarten die nächste Sensation".
Münster mit unglücklichen Punktverlusten
Dass es an der Hammer Straße nur um den Klassenerhalt gehen wird, war nicht anders zu erwarten. Die Realität nach dem ersten Saisondrittel der 2. Bundesliga gestaltet sich so, dass es für die Preußen ein harter Kampf werden wird. Nur sieben Punkte sammelte die Elf von Trainer Hildmann bisher - mit einem Erfolg gegen den ebenfalls kriselnden Tabellenletzten Jahn Regensburg, das bedeutet Platz 17 der Tabelle.
Oft spielte dabei der Aufsteiger durchaus gut mit. Gegen Nürnberg führt man zwischenzeitlich, verlor dann aber noch. Gleiches gilt für das Spiel gegen Schalke 04. Auch die anderen Partien waren mehrheitlich auf Augenhöhe mit den favorisierten Teams - einzige Ausnahmen bilden die deutlichen Niederlagen gegen Fürth und Hamburg. Ein Sieg sprang außer gegen den Jahn in keinem Spiel für die "Adler" heraus.
Hildmann: "Auch Düsseldorf hat Schwächen"
Zuletzt sammelte man gegen Braunschweig und Elversberg zumindest zwei Punkte. "Wir sind ehrgeizig und wollen Spiele gewinnen, egal wie der Gegner heißt", gab Hildmann vor Düsseldorf die Richtung vor. Der Spitzenreiter stellt tabellarisch die maximale Herausforderung für den dauerhaften Außenseiter in der 2. Bundesliga dar. "Sie haben wenige Schwächen, aber jede Mannschaft hat welche. Aber: Die Spieler haben eine große individuelle Qualität", schätzt der Trainer den Gegner ein.
Große individuelle Qualität erwartet den Aufsteiger jedoch nicht nur am Freitag. Das Düsseldorf-Spiel ist der Auftakt zu schweren Wochen: Es warten danach Karlsruhe, Köln und Darmstadt. Alles Teams, die als Ziel augegeben haben, oben mitzuspielen. Auch wenn es bei den Absteigern aus Köln und Darmstadt bisher in der Liga nicht so gut läuft. "Das sind vier Bretter für uns", blickt der Übungsleiter voraus.
Keine Trainerdiskussion im Münsterland
Trotz der mageren Punkteausbeute und dem schweren Programm, welches vor den "Adlern" liegt, ist es in Sachen Diskussion und Negativstimmung relativ ruhig im Münsterland. Anders als beispielsweise bei Jahn Regensburg oder Schalke 04, steht oder stand der Trainer nie zur Diskussion.
"Die Fans sehen, dass die Spieler aus der Mannschaft alles geben, genau so muss es sein, deshalb halte ich die Hände über die Mannschaft. Die Unruhe kann nur von außen kommen", sagte der Trainer über die Lage. Dennoch: An der Hammer Straße sollte möglichst oft in den kommenden Wochen die vor der Saison neu eingespielte Hymne ertönen, sonst droht nach dem herbstlichen Frieden eventuell ein weihnachtlicher Sturm.