Düsseldorf: Tatverdächtiger nach Fahrerflucht auf A44 ermittelt

Stand: 05.02.2024, 16:39 Uhr

Zwei Monate nach einem tödlichen Unfall mit Fahrerflucht auf der A44 bei Düsseldorf hat die Polizei einen Tatverdächtigen identifiziert. Auf seine Spur sind die Beamten dank akribischer Ermittlungsarbeit gekommen.

Von Peter Hild

Eine wichtige Rolle für den Ermittlungserfolg spielte nach Angaben der Polizei vor allem die schnelle Sicherung der verlorenen Fahrzeugteile des Verursachers. Spezialisten der Unfallaufnahme hatten sie noch vor Ort und trotz Schneefalls analysiert.

Über die gefundenen Teile, auf deren Rückseite Fahrzeugteilenummern aufgeführt waren, konnte die eigens eingerichtete Ermittlungskommission zunächst die Marke herausfinden: ein Range Rover. Von dem Fahrzeug waren nach Abfrage beim Kraftfahrtbundesamt bundesweit mehr als 1100 gemeldet.

Akribische Eingrenzung der Fahrzeuge

Verlorene Fahrzeugteile brachten die Ermittler auf die Spur | Bildquelle: WDR/Peter Hild

Gemeinsam mit dem Hersteller und dank der Details der Fahrzeugteile konnte dann ein Range Rover-Modell mit einer seltenen Speziallackierung ausfindig gemacht werden. Die Zahl der in Frage kommenden Fahrzeuge ließ sich so auf fünf bundesweit eingrenzen.

Schließlich ergab die bundesweite Überprüfung dann einen Treffer in Niedersachsen. Die Düsseldorfer Ermittler fuhren mit den sichergestellten Teilen kurz vor Weihnachten dorthin. Vor Ort stellten sie fest, dass sie genau zu den Unfallschäden des Fahrzeugs passten.

Nach tödlichem Unfall auf A44: Mutmaßlicher Verursacher ermittelt 00:44 Min. Verfügbar bis 06.02.2026

Verdächtiger räumt Unfall in Düsseldorf ein

Der 34 Jahre alte Halter räumte dann auch ein, einen Unfall auf der A44 bei Düsseldorf gehabt zu haben. Zu weiteren Details schweigt er bisher. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte er den Unfall nicht gemeldet.

Schon am Unfallabend hatte er offenbar noch in der Nähe des Unfallortes privat organisiert, dass sein Wagen in seinen niedersächsischen Wohnort abgeschleppt wurde.

Warum er vom Unfallort geflohen ist und wie es überhaupt zu dem Unfall kommen konnte, ist bislang unklar. Gegen den Mann wird jetzt wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort ermittelt, geprüft wird laut Staatsanwaltschaft auch eine fahrlässige Tötung.

Unfallverursacher kontrollierte nur eigene Schäden

Der Unfall hatte sich am Samstagabend vor dem 1. Advent auf der Autobahn 44 in der Nähe der Düsseldorfer Messe ereignet: Ein 26-Jähriger aus Kalkar hatte auf dem Seitenstreifen angehalten, weil er eine Reifenpanne an seinem Wagen bemerkt hatte.

Verursacher prüfte nur eigene Schäden | Bildquelle: Polizei Düsseldorf

Als er neben seinem Auto stand, wurde er von einem anderen Fahrzeug erfasst. Dessen Fahrer hielt etwa 300 Meter nach dem Unfall an, kontrollierte sein eigenes Auto auf Schäden und fuhr dann weiter, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Das sagten die beiden Mitfahrer des Unfallopfers aus. Die Verletzungen des jungen Mannes waren so schwer, dass er später im Krankenhaus starb.

Unsere Quellen:

  • Polizei Düsseldorf
  • dpa