Es sind bereits fünf Geldautomaten, die in kurzer zeitlicher Abfolge von unbekannten Tätern gesprengt wurden. Die jüngsten Zwischenfälle ereigneten sich in den frühen Morgenstunden am Dienstag. Gegen drei Uhr sprengten Unbekannte den ersten Automaten in Burscheid.
Mehrere Anwohner hatten hier laute Explosionsgeräusche gemeldet. Zeugen hatten kurz zuvor beobachtet, wie mindestens zwei Personen die Filiale der Deutschen Bank betraten. Nach der Detonation sollen diese in einen dunklen Audi gestiegen und Richtung A1 geflohen sein. Die Anwohner wurden angewiesen, das Gebäude zu verlassen. Statiker mussten zunächst prüfen, ob für das Gebäude Einsturzgefahr besteht.
Weiterer Zwischenfall kurze Zeit später
Etwa eine Stunde später wurde in Heinsberg ein Automat der Kreissparkasse gesprengt. Auch hier meldeten Anwohner eine Explosion. Hier flüchteten die drei mutmaßlichen Täter in einem dunklen Wagen Richtung der niederländischen Grenze.
Die Bewohner der angrenzenden Häuser wurden evakuiert, da die Ermittler des LKA zurückgelassene Sprengmittel entfernen mussten. Diese wurden auf einem nahegelegegen Sportplatz kontrolliert gesprengt. Nach Freigabe der Statiker konnten die Menschen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Verletzt wurde niemand. Die Polizei Köln nahm in beiden Fällen die Ermittlungen auf.
Mehrere Explosionen bereits am vergangenen Wochenende
In der Filiale in Erftstadt wurden die Geschäftsräume durch die Wucht der Detonation in der Nacht zum Montag komplett verwüstet. Anwohner berichten von zwei Explosionen und schussähnlichen Geräuschen. Die Polizei hat am Tatort die Patronenhülse einer Schreckschusswaffe gefunden und prüft jetzt, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Fund und der Sprengung gibt.
Verfolgungsjagd mit der Polizei
Die Täter sind flüchtig. Zwar konnte die Polizei in Erftstadt das Fluchtfahrzeug - einen dunklen BMW - in der Nacht noch bis zur A61 verfolgen. Dort hätten die Täter die Streifenwagen mit einem Tempo von geschätzt mehr als 300 Stundenkilometern dann aber doch abgehängt.
Ob die Täter Beute machten, werde noch ermittelt, so die Polizei. Ermittler der Polizei Köln und des Rhein-Erft-Kreises sicherten am Montag zusammen mit Spezialisten vom LKA Spuren. Statiker haben das Gebäude geprüft. Demnach soll keine akute Einsturzgefahr des Hauses bestehen. Anwohner umliegender Häuser mussten zeitweise ihre Wohnungen verlassen.
Weitere Fälle in Aachen und Gangelt
Auch in Aachen und in Gangelt im Kreis Heinsberg hat es am Wochenende Geldautomatensprengungen gegeben, bei denen die Tatverdächtigen mit hochmotorisierten Fahrzeugen flüchteten.
Etwa zwei Stunden nach dem Vorfall in Erftstadt meldeten mehrere Anwohner einen lauten Knall in der Prämienstraße in Aachen-Walheim. Auch hier hatten Unbekannte einen Geldautomaten gesprengt. Nach Angaben der Zeugen flüchteten die Tatverdächtigen mit hoher Geschwindigkeit in einem schwarzen Kombi in unbekannte Richtung. Unklar ist, ob Beute gemacht wurde.
Sicherung verhinderte Sprengung in Gangelt
Bereits in der Nacht auf Samstag haben zwei Unbekannte gegen 3.45 Uhr versucht, einen Geldautomaten in einer Bankfiliale in Gangelt im Kreis Heinsberg zu sprengen. Allerdings löste wohl die Sicherungseinrichtung der Bank aus, noch bevor irgendetwas passierte.
Das hat die Unbekannten offenbar von ihrem Vorhaben abgehalten, so die Polizei. Sie flüchteten ohne Beute mit einem dunklen Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit vom Tatort.