Düsseldorf: Rheinschifffahrt soll klimagerechter werden

Stand: 05.09.2024, 15:17 Uhr

Sie transportieren ein Vielfaches von dem, was ein LKW laden kann und sind wichtig für die Versorgung mit Waren. Binnenschiffe sollen daher klimafreundlicher und deshalb mehr genutzt werden.

Der Rhein ist Europas wichtigste Wasserstraße. Deshalb ist das Motto „Der Rhein bringt’s“ für die diesjährige Länderkonferenz Rhein sehr gut gewählt. Damit wird die Bedeutung des Rheinkorridors als eine der zentralen Verkehrs- und Logistikachsen Europas in den Mittelpunkt gestellt.

Die Verkehrsministerin und Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pflanz haben gemeinsam mit 300 weiteren Expertinnen und Experten in der Konferenz ausgelotet, wie die Herausforderungen der Binnenwasserstraßen in Zeiten des Klimawandels gemeistert werden können.

Maßnahmen entlang des Rheins

Unter dem Titel „Perspektive nachhaltige Rheinschifffahrt 2030“ haben rund 90 Partner eine grenzüberschreitende Absichtserklärung unterzeichnet. Neben Vertretern aus Politik und Wirtschaft sind dies auch Speditionen, Schifffahrts-Verbände und Reedereien.

Zu sehen ist NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer. | Bildquelle: Thomas Kalus

Die Initiative will nun umweltfreundliche Maßnahmen entlang des Rheins entwickeln und Aktivitäten bündeln. Dazu gehören elektrisch betriebene Motoren, Stromladesäulen an Land sowie der Ausbau maroder Schleusen und Brücken. Es gebe bereits erste Wasserstoff-betriebene Schiffe, die klimaneutral auf dem Rhein fahren, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer dem WDR. Allerdings sei das bislang nur eine Handvoll.

Gütertransport bis 2030 verdoppeln

Bei der Transformation der Schifffahrt in Richtung Klimaneutralität komme auch den Häfen eine zentrale Bedeutung zu, erklärte Minister Krischer. Er will mit der Initiative den Anteil der Transporte auf dem Wasser insgesamt erhöhen. Denn Schiffe stoßen im Vergleich zu Lkw auf der Straße nur ein Drittel an Treibhausgasen pro Tonne Fracht aus. Und ein modernes Binnenschiff mit 110 Metern Länge könne bis zu 150 Lkw ersetzen, so Minister Krischer.

Verkehrsminister unterzeichnen die Absichtserklärung Rheinschifffahrt 2030 | Bildquelle: Thomas Kalus

Der Anteil des Gütertransports per Schiff soll bis 2030 verdoppelt werden. So steht es im „Masterplan Binnenschifffahrt“, den die Politik ausgearbeitet hat. Während sowohl Schienennetz als auch die Straßen hochbelastet seien, gebe es bei der Binnenschifffahrt noch freie Kapazitäten, hieß es auf der Düsseldorfer Konferenz.

Weniger Güter über Wassertransport

Allerdings wurden zuletzt immer weniger Güter auf dem Wasser transportiert. Ein Grund dafür ist, dass durch die Energiewende immer weniger Güter wie Kohle oder Heizöl verschifft werden. Also genau die Waren, die für Binnenschifffahrt bestens geeignet sind. Aber – so wurde auf der Konferenz deutlich - die Energiewende kann auch neue Chancen bieten. Dann nämlich, wenn es etwa um den Transport von Windrädern geht.

Quellen:

  • Länderkonferenz Rhein in Düsseldorf
  • NRW-Verkehrsministerium
  • Reporter vor Ort