Die großen Trümmerteile vor dem Haus sind weggeräumt. Aber der Brandgeruch liegt auch am Freitag, am Tag nach der verheerende Explosion, noch in der Luft. Die Spuren des Feuers sind überall sichtbar. Blumen und Kerzen erinnern an die drei Menschen, die hier in der Nacht auf gestern ihr Leben verloren haben.
Afshin Firoz sucht nach Antworten zum Verbleib seines Vaters, der hier den Kiosk betrieben hat. Seit der Explosion fehlt von ihm jedes Lebenszeichen. "Ich habe fast alle Polizeipräsidien in Düsseldorf, in Duisburg, alle Krankenhäuser, ich hab alles abgeklappert", erzählt Afshin Firoz.
Erst einer der drei toten Männer konnte identifiziert werden. Es handele sich um einen 55-jährigen Bewohner des Hauses, sagte Staatsanwalt Martin Stücker der Deutschen Presse-Agentur. Für die Öffentlichkeit ist noch unklar, um wen es sich dabei genau handelt. Und auch wer die anderen beiden Todesopfer sind, ist offenbar immer noch nicht klar.
Ungewissheit für Familie Firoz am Schlimmsten
Doch genau das ist die Frage, die Afshin Firoz beschäftigt. Die Familie sucht verzweifelt nach ihm, erzählt Firoz, während er vor dem ausgebrannten Gebäude steht:
"Ich finde nichts, ich bekomme keine Auskunft über gar nichts", so Firoz weiter. Er ist auf der Suche nach Antworten - aktuell scheint es keine zu geben.
Nur Stunden zuvor hatte sein Vater ihm zu Hause gute Nacht gesagt, erzählt Firoz. Dann hörten Nachbarn und Anwohner gegen halb drei in der Nacht mehrere Knallgeräusche. Kurz darauf stand der Kiosk und dann fast die ganze Fassade in Flammen.
Explosion ein Unfall oder eine Verdeckungstat?
Wie es zu der Explosion kam, ist noch nicht klar. Schnell machen Gerüchte die Runde, es wäre kein Unfall gewesen, es stecke mehr dahinter: eine Verdeckungstat? Polizei und Staatsanwaltschaft wollen nichts bestätigen. Dementieren aber auch nicht. Es fehlen noch kleinere Puzzleteile, heißt es.
Es gibt viele Gerüchte und mindestens genauso viele offene Fragen. Und genau diese Ungewissheit sei das Schlimmste, sagt Afshin Firoz. Dieser Zustand mache ihn und die Familie verrückt.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Polizei und Staatsanwaltschaft Düsseldorf