So hat die Düsseldorfer Polizei mutmaßliche Katalysatoren-Diebe geschnappt

Stand: 20.01.2023, 10:25 Uhr

Die Düsseldorfer Polizei hat erklärt, wie sie eine Profi-Bande mutmaßlicher Diebe gefasst hat. In der Stadt wurde zuletzt pro Monat eine zweistellige Zahl von Auto-Katalysatoren geklaut.

Zwei bis drei Minuten dauert es laut Polizei, bis ein Katalysator von einem Auto abgesägt ist. Die Täter könnten einen solchen Katalysatoren für bis zu 720 Euro verkaufen. Die Schäden am Auto sind etwa viermal so hoch. Die Masche wurde laut Polizei in der letzten Zeit lukrativer, weil die in Katalysatoren verbauten Rohstoffe teurer wurden.

Polizei nutzt Überwachungskameras von Tankstellen

Der Polizei in Düsseldorf ist jetzt ein Schlag gegen eine rumänische Bande gelungen, die Katalysatoren gewerbsmäßig gestohlen haben soll. Einzelheiten dazu teilte sie am Donnerstag mit.

Auf dem Foto ist das Düsseldorfer Polizeipräsidium an der Haroldstraße. | Bildquelle: WDR/Ulla Anne Giesen

Durch Überwachungskameras an verschiedenen Tankstellen haben die Polizisten herausgefunden, dass immer wieder ein BMW und ein Audi in der Nähe der Tatorte waren. Parallel dazu haben die Beamten zum Beispiel Mobilfunkzellen-Daten an verschiedenen Tatorten ausgewertet.

Peilsender an Auto angebracht

An einem der Wagen konnten Ermittler schließlich einen Peilsender anbringen. Sie zeichneten ein immer genaueres Bild der Täter. Es soll sich um acht Männer im Alter von 19 bis 28 Jahren handeln.

Mutmaßliche Täter wechseln ständig das Handy

Die mutmaßlichen Täter waren aber schwierig zu fassen, weil sie immer zwischen den Niederlanden, Deutschland und ihrer Heimat Rumänien hin- und herfuhren, regelmäßig ihre Handys austauschten und immer in verschiedenen Hotels unter kamen.

Den ersten Verdächtigen konnten die Ermittler aber im November fassen – nach spektakulärer Flucht. Der Mann wurde in Düsseldorf-Hassels gesichtet. Die Polizei observierte ihn erstmal.

Flucht über Dächer – Polizei umstellt Haus

Der Mann war in einer Wohnung im vierten Stockwerk des Hauses. Als die Polizei die Tür aufbrach, flüchtete er über den Balkon und das Flachdach des Hauses auf einen Balkon in einem anderen Haus. Dieses Haus hatte die Polizei aber schon umstellt, sodass sie den Mann abfangen konnte.

Festnahmen auch in Neuss, Madrid und Rumänien

Zwei Wochen später konnten die Polizisten drei Tatverdächtige in Düsseldorf fassen. Drei weitere Männer wurden in Neuss, Madrid und an der ungarisch-rumänischen Grenze festgenommen. Einer ist noch auf der Flucht.

Bei Durchsuchungen konnten die Beamten Katalysatoren und Sägen finden. Die Polizei ist sich sicher, dass sie den festgenommenen Männern 17 Taten nachweisen kann – darunter Katalysatoren-Diebstähle in Düsseldorf, Neuss und Langenfeld.

Verdächtige lebten ausschweifend

Die Ermittler gehen aber davon aus, dass die mutmaßliche Diebesbande noch viel öfter zugeschlagen hat: Denn dafür, dass keiner von ihnen ein regelmäßiges Einkommen hatte, hätten sie sehr ausschweifend gelebt.