Ein Bündnis freier Kita-Träger hat die Petition für eine gerechte Kitafinanzierung gestartet und die tausenden Unterschriften am Morgen Familienministerin Josefine Paul übergeben. Rund 150 Kita-Mitarbeiter, Eltern und auch Kinder haben sich dafür vor dem Landtag versammelt.
Forderung nach mehr Personal und Geld
Beim Aktionstag in Düsseldorf wurden vor allem höhere Gehälter für Mitarbeiter von Kitas in freier Trägerschaft gefordert. Weil das Land das Gehaltsplus aber erst im August zahlen will, kommen aktuell viele Träger schon jetzt selbst dafür auf.
Sarah Wiesner ist Mutter und Erzieherin und kritisiert die aktuelle Situation in den Kitas: "Es werden immer mehr Gelder gestrichen, es wird aber eigentlich immer mehr gefordert, was im Endeffekt eigentlich nicht wirklich zusammenpasst". Aktuell ist sie noch im Mutterschutz, nächstes Jahr plant sie aber wieder zu arbeiten. Manchmal bekomme sie bei dem Gedanken, was dann alles auf sie zukomme Bauchschmerzen, sagt sie am Mittwoch vor dem Landtag.
Familienministerin Paul nahm tausende Unterschriften entgegen
Familienministerin Paul reagiert am Mittwochmittag auf die Petition und die gesammelten Unterschriften:
Sie könne den Frust verstehen, zur Realität gehöre aber auch, dass Veränderungen nicht von heute auf morgen geschehen, so die Politikerin. Weitere Aktionen sind heute bundesweit geplant, darunter unter anderem in Odenthal. Parallel zur Demonstation in Düsseldorf haben auch in Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis rund 100 Kinder und ihre Eltern für mehr Geld für die Kitas in der Region demonstriert.
Bundesweite Demo-Züge
Aktuell seien die freien Träger so unterfinanziert, dass nicht einmal die Mindestbesetzung an Erziehern gestellt werden könne. "Wir möchten und brauchen dringend eine auskömmliche Finanzierung für die Kindertagesstätten. Als Caritas müssen wir keine Gewinne machen, aber wir können auch nicht dauernd zu finanzieren", so Raphaela Hänsch, die Vorsitzende des Caritasverbandes für den Rheinisch-Bergischen Kreis.
Mit vielen Luftballons und bunten Trillerpfeifen durften auch die Kinder mitdemonstrieren. Immer wieder wurde auf dem Weg vom Familienzentrum zum Rathaus in Odenthal gesungen und trotz des ernsten Themas auch viel gelacht. "Wir haben den Kindern im Vorhinein erklärt, dass sie heute der Welt erzählen dürfen, wie toll sie ihre Kita finden. Es geht nämlich auch einfach darum, das zu erhalten, was gerade schon gut ist. Aber dafür benötigen wir ausreichend finanzielle Unterstützung", sagt Kitaleiterin Renate Otto.
In Düsseldorf gab es am Nachmittag eine weitere Demo: Betroffene einer Kita sind mit Bobbycars durch die Stadt bis zum Landtag gezogen. Aus Sicherheitsgründen durften die aber nicht gefahren, sondern nur gezogen werden. Die rund 100 Teilnehmer waren mit Trillerpfeifen, Rasseln und Plakaten zur Kundgebung am Düsseldorfer Landtag gekommen.
Unsere Quellen
- WDR Reporter vor Ort