27 Jahre alter Mordfall: Neue Entwicklungen um Claudia Ruf aus Grevenbroich

Stand: 06.10.2023, 09:30 Uhr

Ein Mann aus dem Kreis Recklinghausen hat im Mordfall um die 1996 getötete Claudia Ruf eine DNA-Probe abgeben müssen. Ob er als Verdächtiger in Frage kommt, ist offen.

Auch 27 Jahre nach dem Mord an der damals elfjährigen Claudia Ruf beschäftigt das Verbrechen weiter die Mordkommission aus Bonn. Nun haben die Ermittler eine DNA-Probe eines Mannes aus dem Kreis Recklinghausen erwirkt.

Dieser hatte sich laut Polizei massiv geweigert, freiwillig eine solche Probe abzugeben. Das mache ihn aber nicht automatisch zu einem Tatverdächtigen, sagte ein Sprecher der Mordkommission.

Massenhaft DNA-Tests nach Zeugenhinweisen

Die Entnahme habe bereits stattgefunden und werde nun ausgewertet. Mit dem Ergebnis sei in den nächsten Tagen zu rechnen.

Die Ermittler hatten im März angekündigt, einen erneuten freiwilligen Massenspeicheltest zu machen und rund 200 Männer aus dem Kreis Recklinghausen zur Abgabe ihrer DNA eingeladen. Dabei stützte man sich auf Zeugenaussagen: Anwohnern war zur Tatzeit ein Auto mit Recklinghäuser Kennzeichen aufgefallen.

Es ist nicht das erste Mal, dass es die Polizei mit so einer Methode versucht, schon 2019 hatte es einen Massentest gegeben, bei dem rund 2.000 Männer ihren Speichel abgegeben hatten.

Leiche des Mädchens von Spaziergänger gefunden

Seit 27 Jahren ist der Fall um das Mädchen aus Grevenbroich ungeklärt. Die Elfjährige verschwand im Mai 1996 spurlos nahe ihres Elternhauses. Dort ging sie mit dem Hund des Nachbarn spazieren, ohne je nach Hause zurückzukehren.

Zwei Tage später fand ein Spaziergänger das tote Mädchen 70 Kilometer entfernt von ihrem Zuhause auf einem Feld bei Euskirchen. Claudia Ruf wurde vergewaltigt, erdrosselt und ihre Leiche angezündet.