"Es läuft insgesamt sehr gut", meint Polizeisprecher Robert Scholten. Insgesamt hatte die Polizei 200 Männer aus dem Kreis Recklinghausen zur Abgabe einer DNA-Probe eingeladen, der Großteil von ihnen hat inzwischen eine Probe abgegeben. Die Speicheltests waren im April gestartet.
Von den ausgewählten Männern sind allerdings etliche bereits tot oder zwischenzeitlich umgezogen: "In diesem Zusammenhang haben wir beispielsweise Kontakt zu einem Mann aus dem Raum Thüringen", berichtet Scholten. Einige der Proben stammen auch von Angehörigen bereits verstorbener Fahrzeugnutzer.
Verdächtiges Auto aus Kreis Recklinghausen
Die Mordkommission geht einer Zeugenbeobachtung nach, wonach ein Auto aus dem Kreis Recklinghausen im Zusammenhang mit der Tat stehen könnte. Der Zeuge hatte sich am Tag der Entführung der Schülerin aber nur Fragmente des Nummernschilds am verdächtigen Wagen gemerkt. Nach RE- könnte die Buchstabenkombination DB oder BD gestanden haben, dann die Zahl 146.
Recklinghausen und Grevenbroich, wo Claudia mit ihren Eltern gewohnt hat, liegen rund 70 Kilometer Luftlinie auseinander. Die Mordkommission interessiert sich besonders für Autofahrer aus dem Kreis Recklinghausen, die damals einen Bezug zu Grevenbroich-Hemmerden hatten. Hinweise auf solche Personen seien auch unabhängig vom Kennzeichen erbeten und wertvoll.
Bereits 2019 DNA-Massentests
Die elfjährige Claudia Ruf wurde am 11. Mai 1996 in Grevenbroich-Hemmerden entführt, sexuell missbraucht und zwei Tage später im 70 Kilometer entfernten südlich gelegenen Euskirchen tot auf einem Feldweg gefunden.
An der Leiche des Mädchens wurde DNA sichergestellt, die vom Täter stammen dürfte. Bereits 2019 hatten Mordermittler den Fall neu aufgerollt: Eine aufwendige DNA-Massenuntersuchung, für die mehr als 2.000 DNA-Proben genommen und analysiert wurden. Damals hatten die Tests aber keinen Verdächtigen ans Licht gebracht.
Über dieses Thema berichten wir auch am 26.05.2023 in der WDR2 Lokalzeit Rhein/Ruhr.