219 Warnmeldungen gingen in dem Jahr deutschlandweit über Cell Broadcast an die Bevölkerung. Die meisten gab es laut BBK in NRW, gefolgt von Rheinland-Pfalz und Bayern. Meistens ging es um Brände und damit verbundene Gefahren wie Brandgase.
Warnungen vor Bränden, Wetter, Bombenfunden
Anfang November wurden zum Beispiel die Menschen in Solingen via Cell Broadcast vor einem Großbrand gewarnt. Jede fünfte Warnung über den neuen Kanal hatte in seinem ersten Jahr mit Naturgefahren und Wetterereignissen zu tun. Dazu gehört unter anderem die Warnung vor extremem Glatteis zuletzt im Januar.
Gut jede zehnte Cell Broadcast-Meldung warnte nach Angaben der Behörde mit Sitz in Bonn vor einem Munitionsfund. Das war zum Beispiel Ende September in der Stadt Kleve der Fall.
Wichtige Warnmittel-Erweiterung
Das BBK sieht in Cell Broadcast "eine bedeutende Erweiterung der in Deutschland verwendeten Warnmittel wie Sirenen, Radio und Fernsehen oder Warn-Apps." Eine Umfrage der Behörde nach dem bundesweiten Warntag im letzten Jahr hat ergeben, dass mehr als 70 Prozent der Befragten bei dem Test über Cell Broadcast erreicht wurden.
Damit zählt es laut BBK "zu den reichweitenstärksten und effektivsten Warnmitteln." Außerdem zeige die Umfrage, dass die Leute Cell Broadcast sinnvoll finden: Denn mehr als 80 Prozent der Befragten gaben dort an, "dass sie den Einsatz des neuen Warnmittels begrüßen."
Klappt nicht immer...
Bei Cell Broadcast wird eine Warnnachricht direkt auf das Mobiltelefon geschickt, das sich automatisch in einer so genannten Funkzelle registriert. Trotzdem bleibt bei dem Einen oder Anderen das Handy still, wenn eine Warnung über den neuen Kanal rausgeht. Nach Angaben des BBK kann das verschiedene Gründe haben.
Vielleicht gibt es technische Probleme beim Versenden der Warnung. Oder der Empfang funktioniert nicht: Das Handy muss eine aktuelle Softwareversion haben, die Cell Broadcast unterstützt. Bei älteren Geräten fehlt sie oft, weshalb diese dann nicht auf Warnungen über den neuen Kanal reagieren.
Außerdem muss das Mobiltelefon eingeschaltet sein. Auch der Flugmodus verhindert den Cell Broadcast-Empfang.
... aber wahrscheinlich immer öfter
Laut BBK zeigen Erfahrungen aus den Niederlanden und auch aus den vergangenen Warntagen in Deutschland, dass die Erreichbarkeit über Cell Broadcast wahrscheinlich stetig besser wird. In den Niederlanden lag sie vier Jahre nach der Einführung bei einem Probealarm bei rund 60 Prozent, vier Jahre später bei etwa 90 Prozent.
In Deutschland schrillten und vibrierten die Mobiltelefone bei der ersten Probe am Warntag 2022 bei gut 50 Prozent der Menschen. Im Jahr darauf war das nach den Umfrage-Ergebnissen des BBK bereits bei mehr als 70 Prozent der Fall.
Unsere Quelle:
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, BBK
Über dieses Thema berichten wir am 23.02 auch in der Hörfunkprogrammen der ARD-Rundfunkanstalten.