Bundesverwaltungsgericht urteilt zu Kölner Geißbockheim Lokalzeit aus Köln 23.04.2024 01:44 Min. Verfügbar bis 23.04.2026 WDR Von Jochen Hilgers

Bundesverwaltungsgericht urteilt zu Kölner Geißbockheim

Stand: 23.04.2024, 08:15 Uhr

Seit fast zehn Jahren will der 1. FC Köln sein Trainingsgelände am Geißbockheim erweitern. Bürgerinitiativen klagen immer wieder dagegen. Eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichs in Leipzig wird am Mittwoch (24.04.) erwartet.

Der rechtliche Hintergrund ist kompliziert. Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet nämlich nur indirekt über das Vorhaben des 1. FC Köln. In der Vorinstanz hatte das Oberveraltungsgericht Münster die Bebauungspläne wegen Verfahrensmängeln für unwirksam erklärt. Eine Revision ließ das Gericht nicht zu. Dagegen hat der FC Beschwerde eingelegt.

Unterschiedliche Szenarien

Zwei Szenarien sind denkbar: Bestätigt Leipzig die Entscheidung aus Münster, kann der FC seine Ausbaupläne zunächst begraben. Es müsste ein völlig neuer Bebauungsplan beantragt werden. Die dagegen klagende Bürgerinitiative "Grüngürtel für Alle" hätte ihr Ziel erreicht.

Die Richter in Leipzig können das Verfahren aber auch nach Münster zur neuerlichen Entscheidung zurückverweisen. Dann steigen die Chancen für den FC wieder. Der will bereits seit knapp zehn Jahren auf der Gleueler Wiese Kunstrasenfelder und ein Leistungszentrum bauen.

FC setzt alles auf eine Karte

Ohne Not hatte sich der Fußball-Bundesligist bereits vorher in eine äußerst ungünstige Position manövriert. Planungen, das gesamte Trainingsgelände ins nahe Marsdorf zu verlegen, erteilte der Verein vor drei Wochen aus heiterem Himmel eine Absage. Mit dem Verweis auf mangelnde Unterstützung durch die Stadt Köln wurde das Projekt als unfinanzierbar ad acta gelegt.

Der FC setzt damit alleine auf die Karte Grüngürtel. Problem: Derzeit gibt es keine politische Mehrheit für einen Ausbau im Grüngürtel. Von den zu erwartenden Widerständen der verschiedenen Naturschutzinitiativen- und Vereinen gar nicht erst zu reden.

Ultras pro Geißbockheim

Banner im Koelner Fanblock mit der Aufschrift "Geißbockheim als Heimat des 1.FC Köln erhalten" | Bildquelle: WDR / Jochen Hilgers

Dafür scheint der Verein zumindest die Ultras hinter sich gebracht zu haben. Die sehen das Geißbockheim urplötzlich als die DNA des Vereins an und positionieren sich entsprechend. "Geißbockheim als Heimat des 1. FC Köln erhalten", hieß es sowohl beim Spiel gegen Bochum als auch am vergangenen Samstag gegen Darmstadt auf einem Banner, das vor Spielende gezeigt wurde.

Da lag die Mannschaft jeweils 0 zu 1 zurück. Im Stadion fragten sich da viele Fans, ob die Ultras nicht andere Sorgen haben. Gegen Bochum gewann die Mannschaft noch. Gegen Darmstadt aber hieß es am Ende 0 zu 2. Als Tabellen-17. droht der direkte Abstieg. 

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  • WDR-Reporter vor Ort

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