In den Bibliotheken der Stadt Köln gibt es längst mehr als nur Bücher, CDs oder Filme: Rund 1700 Gebrauchsgegenstände zählt die Bibliothek in ihrem Inventar, das jetzt nochmal erweitert wurde. In dieser "Bibliothek der Dinge" findet man so ziemlich alles: von Heckenscheren über Mini-Roboter bis hin zu – ganz neu – einer Eismaschine.
Praktisch lernen
Angefangen hat die Bibliothek der Dinge mit einem neuen Verständnis des Lernbegriffes, erklärt Hannelore Vogt, Direktorin der Stadtbibliothek Köln. Es war das Ziel nicht nur die theoretische Seite des Lernens abzubilden, sondern eben auch die praktische. Denn: Praktische Lernerfolge fördern das Erfolgsgefühl und die Eigeninitiative. So fanden etwa Werkzeuge wie Heckenscheren, Bohrmaschinen oder auch Teleskope ihren Weg in die Bibliothek.
Bibliothek der Dinge wird stark nachgefragt
Für die Anschaffung neuer Gegenständen werten die Kölner Bibliotheken einerseits Daten aus dem internen Warenwirtschaftssystem aus. Aber Besucherinnen und Besucher können auch "Wunschzettel" ausfüllen.
Knapp 90 Prozent der Gegenstände sind verliehen. Auch die neue Eismaschine, die schon bald kommen soll, ist bereits reserviert. Damit Kundinnen und Kunden der Bibliotheken auch erahnen können, was es noch so gibt, sollen die rund 1700 Gegenstände auch durch QR-Codes dargestellt werden.
Die Musikbibliothek gehört dazu
Neben Gebrauchsgegenständen können sich Kundinnen und Kunden auch Plattenspieler und Instrumente leihen – etwa Gitarren, Ukulelen oder Streichinstrumente.
Ein besonderes Highlight ist das Musikzimmer im vierten Stock der Zentralbibliothek. Hier können Kundinnen und Kunden für 2,50€ pro Stunde am bibliothekseigenen Konzertflügel spielen. Aber der Raum wird auch für den Bibliotheks-Chor benutzt. Dieser trifft sich jeden zweiten Donnerstag und erfüllt die Bibliothek mit Gesang.
Auch eine Frage der Nachhaltigkeit
Ein Akku-Schrauber wird im Jahr durchschnittlich 15 Minuten benutzt, Hochdruckreiniger sechs Stunden. Für solche geringen Gebrauchsdauern möchte man sich oft kein Gerät anschaffen – gerade da setze die Bilbiothek der Dinge an, so Hannelore Vogt.
Die Stadtbibliotheken bieten auch für die Bibliothek der Dinge einen eintägigen Lieferservice an. So können sich die Kundinnen und Kunden die Geräte in die Bibliotheken ihres Viertels bestellen. "Die Leute in den Veedeln zahlen das Gleiche wie in der Innenstadt, also sollen sie auch den gleichen Service haben", erzählt Hannelore Vogt stolz.
Über das Thema berichtet der WDR auch in den Lokalzeiten auf WDR2 und im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Köln vom 05.09.2023 um 19:30 Uhr