Bei Solingen standen auf der A3 tausende Autofahrer im Stau. Nach etlichen Stunden Stillstand, gegen 21.30 Uhr, ist dann die Fahrtrichtung nach Oberhausen wieder freigegeben worden, so ein Solinger Feuerwehrsprecher. Kurz darauf folgte auch die Gegenrichtung. Mittlerweile kann der Verkehr wieder rollen.
Ursache des Stillstands war ein Unfall mit zwei LKW am Nachmittag, bei dem laut Feuerwehr mehrere Fässer einer ätzenden Chemikalie leckgeschlagen sind.
Die Fahrer der LKW und drei Polizisten hatten wohl die Dämpfe eingeatmet und wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehrleute müssen Atemschutzausrüstung tragen.
Aufräumarbeiten dauerten Stunden
Um die Chemikalie zu binden, war ein aufwändiger Einsatz mit speziellen Schutzanzügen nötig, in denen ein Feuerwehrmann für maximal 20 Minuten arbeiten kann. Daher wurde lange davon ausgegangen, dass die Aufräumarbeiten bis in die Nacht andauern werden. Die Einsatzkräfte mussten unter anderem über die Gegenfahrbahn benötigtes Spezialgerät und Licht möglichst nah in die Unfallstelle heranführen.
Katastrophenschutz bereitet Versorgung vor
Die Feuerwehr hatte sich zwischenzeitlich mit Einheiten des Katastrophenschutzes in Verbindung gesetzt, die die tausenden betroffenen Autofahrer in beiden Richtungen mit Essen versorgen sollten. Das sollte den Wartenden zumindest ein bisschen helfen.
Regeln für Staus in Deutschland
Der TÜV Nord weist zum Thema "Richtiges Verhalten im Stau" darauf hin, dass es nicht erlaubt ist, auf der Autobahn rückwärts zu fahren - auch wenn es sich nur um wenige Meter handelt. Auch zu wenden ist auf der Autobahn streng verboten.
Wer es dennoch tut, muss mit einer Geldbuße bis 200 Euro, zwei Punkten und einem einmonatigem Fahrverbot rechnen. Einzige Ausnahme: Die Polizei fordert ausdrücklich zum Wenden auf, um die Autobahn zu räumen.
Auch Aussteigen ist nicht erlaubt
Laut Straßenverkehrsordnung ist es übrigens auch bei Stau grundsätzlich nicht erlaubt, auf der Autobahn sein Auto zu verlassen. Nur, wer einen Unfall absichert oder ein Warndreieck aufstellt, weil das Fahrzeug liegen geblieben ist, ist davon ausgenommen.
Jedoch kommt der TÜV auch zu der Einschätzung: "Wenn der Verkehr aufgrund einer Vollsperrung für lange Zeit zum Erliegen kommt, wird die Polizei vermutlich beide Augen zudrücken, wenn Sie kurz aussteigen, um sich die Beine zu vertreten. Sie sollten sich aber dabei nie weit von Ihrem Fahrzeug entfernen, falls der Verkehr dann doch wieder ins Rollen kommt."
Weitere nützliche Tipps für lange Staus sind außerdem auf den Seiten des ADAC zu finden.
Unsere Quellen:
- Autobahnpolizei
- WDR-Verkehrsredaktion
- Feuerwehr Solingen
- Reporter vor Ort