Simon Möllenbeck ist 18 Jahre alt und Azubi im zweiten Lehrjahr im Regionalforstamt Niederrhein in Wesel. Er macht eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement. "Ich habe die Möglichkeit, viel über die Natur und den Wald zu lernen. Gleichzeitig werden in der Ausbildung auch kaufmännische Inhalte gut und verständlich erklärt." Aktiv etwas zum Schutz des Waldes beitragen – auch, ohne Förster oder Forstwirt zu sein.
Beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW starten dieses Jahr 40 Auszubildende ihren beruflichen Weg mit Waldbezug. Insgesamt sind es rund 90 Forstwirt-Auszubildende - verteilt auf drei Ausbildungsjahre. Damit stellt Wald und Holz NRW laut eigener Aussage rund ein Drittel der Forstwirt-Ausbildungsstellen in NRW. Auch bilde man bewusst Forstwirtinnen und Forstwirte über den eigenen Bedarf hinaus aus.
Das biete die Chance, das erworbene Fachwissen auch außerhalb der Landesforstverwaltung für eine nachhaltige Forstwirtschaft einzusetzen. Weitere Ausbildungsberufe seien Informatiker, Tischler, Hauswirtschafter und Tourismuskaufleute.
Der 18-jährige David Mayer aus Dinslaken ist ebenfalls im zweiten Lehrjahr seiner Forstwirt-Ausbildung. Er absolviert sie im Forsthaus Damm in Schermbeck (Kreis Wesel). Der abwechslungsreiche Beruf erfordert, dass er viel draußen an der frischen Luft ist - eigentlich das ganze Jahr über, aber mit verschiedenen Aufgaben, je nach Saison.
Wetterscheu dürfe man deshalb nicht sein. Auch die körperliche Arbeit, die der Beruf des Forstwirts mit sich bringt, dürfe man nicht scheuen, sagt er. Für ihn ist die Arbeit ein echter Traumjob.
Azubis wollen Beitrag zum Erhalt der Wälder leisten
Nele Marie Klar möchte aktiv mitwirken, unsere Wälder klimastabil zu gestalten und draußen einen Beitrag zum Erhalt der Wälder zu leisten. Die 21-Jährige hat bereits eine abgeschlossene Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Jetzt startet sie noch in eine zur Forstwirtin bei Wald und Holz NRW im Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland in Olpe.
"Der Wald braucht engagierten Nachwuchs"
"Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind wir mehr denn je auf qualifizierte junge Menschen angewiesen, die mit ihrer Einsatzbereitschaft und frischen Ideen den Wald der Zukunft mitgestalten", sagt Tim Scherer, Leiter von Wald und Holz NRW. Um den Wald im Klimawandel zu stärken, ihn als Erholungsort und Lebensraum zu schützen und sein Holz für nachhaltige Produkte nutzen zu können, brauche er vielfältige Unterstützung.
"Als größter Ausbildungsbetrieb Nordrhein-Westfalens im forstlichen Bereich liegt uns die Ausbildung ambitionierter Nachwuchskräfte in all unseren Berufsfeldern deshalb besonders am Herzen", so Scherer.
Aufgabengebiet der Forstwirte
Forstwirte unterstützen Förster dabei, die Wälder zu bewirtschaften und zu pflegen. Ihre Aufgabengebiete sind dabei vielfältig: Forstwirte pflanzen Bäume, pflegen sie, fällen sie aber auch, wenn es sein muss. Außerdem kümmern sie sich um Biotope im Wald und tragen so zur Waldentwicklung bei, heißt es auf der Website von Holz und Wald NRW.
Zu den Hauptaufgaben der Forstwirte gehöre, Holz zu ernten und für den Verkauf vorzubereiten. Dafür würden Äste gefällter Bäume entfernt und die Stämme in kürzere, transportfertige Segmente geteilt. Der Holzverkauf sei eine wichtige Einnahmequelle für den Forstbetrieb. Außerdem bauen und reparieren Forstwirte Erholungseinrichtungen und beispielsweise Hochsitze. Waldarbeit sei zugleich praktischer Naturschutz.
Unsere Quellen:
- Wald und Holz NRW
- WDR-Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR am 12.08.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Duisburg um 19.30 Uhr.