"Wie kein anderer hat er das Wachsen und Werden Europas erforscht", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag (25.05.2017) in seiner Laudatio im Aachener Krönungssaal. Ashs Werk habe eine ganz eigene politische Wirkung entfaltet.
"Verfechter der Idee Europas"
Er sei "Chronist der Realität Europas" und ein leidenschaftlicher Verfechter der europäischen Idee. Sein Werk sei nicht nur historische Analyse, sondern auch ein Appell an europäische Regierungen. "Sie bleiben bei uns, egal wie Britische Referenden ausfallen. Europa braucht ihren klugen, liberalen Geist."
Garton Ash kämpfte gegen den Brexit und will auch jetzt nicht aufhören, für eine enge Bindung Großbritanniens und der EU einzutreten. So steht es in der Begründung des Karlspreisdirektoriums.
Englischer Europäer
"Ich nehme diese Ehrung als englischer Europäer entgegen", erwiderte Ash. Europa und Freiheit seien die Leitmotive seiner Arbeit. Zum Thema Brexit sagte Ash: Mit der Europäischen Gemeinschaft sei es wie mit der Gesundheit. Man wisse sie erst dann zu schätzen, wenn sie verloren geht.
Zum Schluss richtete Ash auch ein paar Worte in Deutsch an die Zuhörer in Aachen. Es sei doch schön, wenn sich heute Flüchtlinge aller Welt nach Deutschland sehnten. Das sei eine historische Wende vom Dunkel ins Licht.