In ganz Deutschland waren Anfang des Jahres 49,1 Millionen Pkw zugelassen, so viele wie nie zuvor. Das berichtet das Statistische Bundesamt. Dort hat man sich auch angeschaut, wie viele Autos pro 1.000 Einwohner angemeldet sind. Dabei liegt Nordrhein-Westfalen exakt im deutschlandweiten Durchschnitt.
Große regionale Unterschiede
Dabei ist das Bild sehr unterschiedlich, sowohl bundesweit als auch im Land. In Berlin (329) und Hamburg (426) kommen die wenigsten Autos auf 1.000 Einwohner. Das erklären die Statistiker unter anderem mit einem besonders dichten Netz im öffentlichen Nahverkehr. Im Saarland (655) und in Rheinland-Pfalz (630) ist die Autodichte dagegen am höchsten. Ähnlich sind die Unterschiede auch innerhalb von NRW.
Euskirchen hat höchste Autodichte in NRW
Gerade in den ländlicheren Regionen mit vergleichsweise dünneren ÖPNV-Angeboten spielt das Auto weiterhin eine besonders große Rolle bei der Mobilität. Denn Bahnhöfe sind häufig zu weit entfernt, Busse fahren zu selten. So liegt der Kreis Euskirchen mit 797 Autos auf 1.000 Einwohner bei der Autodichte an der Spitze in Nordrhein-Westfalen. Dahinter folgen der Kreis Olpe mit 687 und Minden-Lübbecke mit 662 Pkw.
Im Vergleich dazu gibt es für viele Menschen in Köln anscheinend gute Alternativen zum eigenen Auto. Gerade mal 458 Fahrzeuge kommen hier auf 1.000 Einwohner - die wenigsten im Land. Aber nicht nur der ÖPNV kann eine wichtige Rolle als Alternative zum Auto spielen. Das belegt die Fahrradstadt Münster, die direkt hinter Köln auf Platz zwei der Städte und Kreise mit der geringsten Autodichte landet: mit 470 Autos auf 1.000 Einwohner.
Zahl der Autos steigt immer weiter
Aber selbst die Städte und Kreise mit einer vergleichsweise niedrigen Autodichte haben mit allen anderen etwas gemeinsam: so gut wie überall steigt die Zahl der angemeldeten Pkw immer weiter an. Vor zehn Jahren gab es in NRW noch 532 Autos pro 1.000 Einwohner und im Jahr 2000 waren es sogar nur 504.
Im vergangenen Jahr haben die Statistiker zwar einmal einen leichten Rückgang bei der Autodichte registriert. Das war allerdings wohl keine kurzzeitige Trendwende weg vom Auto. Vielmehr hat die Bevölkerungszahl im Jahr 2023 kurzzeitig stärker zugenommen als die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge, heißt es vom Bundesamt für Statistik. In diesem Jahr hat sich der seit langem anhaltende Trend steigender Autozahlen dann auch statistisch wieder bestätigt.
Mehr Autos, aber weniger Kilometer
Die steigende Zahl der zugelassenen Pkw bedeutet allerdings nicht automatisch auch eine steigende Zahl an gefahrenen Kilometern. Im Gegenteil: Im Sommer erst hat das Kraftfahrtbundesamt einen Trend bestätigt, nach dem inzwischen seit fünf Jahren die insgesamt zurückgelegten Kilometer sinken. Im vergangenen Jahr ist ein Pkw im Durchschnitt 12.320 Kilometer gefahren, das waren 1,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Vor zehn Jahren ist jedes Auto durchschnittlich sogar fast 1.800 Kilometer mehr gefahren.
Unsere Quelle:
- Statistisches Bundesamt
Über dieses Thema berichteten wir am 08.10.2024 in der Aktuellen Stunde.