Sonne satt - weiter kein Regen in Sicht

Stand: 10.08.2022, 09:16 Uhr

Regen? Fehlanzeige. Bis nächste Woche gibt es keine Niederschläge in NRW. Was Sonnen-Fans freut, wird immer mehr zum Problem für die Schifffahrt. Aber nicht nur die Pegel sinken, auch die Waldbrandgefahr steigt.

Es bleibt weiter hochsommerlich und sehr trocken, erklärt Jürgen Vogt aus der WDR-Wetterredaktion am Mittwoch. Heute kommt Bad Münstereifel voraussichtlich auf 28, Meinerzhagen und Paderborn auf 29, Dorsten und Düsseldorf schon auf 31 Grad.

Morgen wird es bei strahlend blauem Himmel noch etwas heißer mit bis zu 34 Grad. Auch am Freitag und am Wochenende ändert sich wenig - die Temperaturen steigen auf Höchstwerte von bis zu 35 Grad. Erst Anfang kommender Woche kommt wieder Bewegung ins Wetter. Ab Montag besteht sogar eine Chance auf etwas Regen. Ab kommender Wochenmitte wird's dann etwas kühler.

Weniger Wasser in Rhein und Weser

Die bereits herrschende Trockenheit wird durch diese Wetterlage noch verstärkt. "Die Pegel am Rhein werden weiter sinken", sagte Vogt. In der Weser werde sich der Wasserstand bei Höxter und Petershagen von derzeit 1,10 Meter bis zum Wochenende auf 0,5 Meter halbieren.

Der Grund: Da die Edertalsperre nur noch zu 20 Prozent gefüllt ist, wird der Pegel der Weser ab Dienstag nicht mehr durch Ablasswasser des Sees gestützt. Das meldete die Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser.

Die Pegel von Ruhr und Rur hingegen könnten weiterhin durch Wasser aus den Talsperren in der Eifel und im Sauerland gestützt werden, sagte Vogt. Dort seien die Talsperren noch zu Dreivierteln und damit gut gefüllt.

Brandgefahr in Wald und Landschaft

Am grundsätzlichen Wassermangel könnten die zu Beginn der nächsten Woche erwarteten Regenmengen nichts ändern. Das bedeutet auch, dass die Waldbrandgefahr weiter steigt. "Die Brandgefahr ist allerdings nicht nur auf den Wald beschränkt, auch die Graslandfeuergefahr steigt", sagte WDR-Wetterexperte Vogt. Auch Stoppelfelder seien gefährdet. "Deshalb ist es gerade jetzt besonders wichtig, dass keine Kippen aus dem Autofenster geworfen werden."

Wegen der Trockenheit herrsche vor allem im Süden von NRW weiter eine hohe Waldbrandgefahr der Stufe 4, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstagmorgen in Essen mit.

Noch genügend Trinkwasser

Trotz der Trockenheit ist die Trinkwasser-Versorgung in NRW noch nicht bedenklich. Ein Teil des Trinkwassers kommt aus Talsperren. Der Ruhrverband ist für das größte zusammenhängende Talsperrensystem Deutschlands zuständig. Und der gibt Entwarnung: Die Talsperren seien zwar etwas weniger gefüllt, als es sonst für diese Jahreszeit üblich ist. Aber im Ruhrgebiet seien sie immer noch recht voll. Auch beim Wupperverband und dem Wasserverband Eifel-Rur ist das der Fall.