Schlechtes Netz auf dem Handy nervt. Eine neue Umfrage zeigt, dass Funklöcher weit verbreitet sind, obwohl 92,1 Prozent von NRW mit dem schnellen 5G-Internet abgedeckt sind.
Umfrage: Schlechtes Netz noch immer ein Problem
Drei Viertel der Menschen in Deutschland erleben Funklöcher und ein schlechtes Handynetz, wenn sie unterwegs mit dem Smartphone surfen oder telefonieren, für fast ein Fünftel ist das ein regelmäßiges Problem. Am stärksten betrifft das junge Menschen und Familien, weil die am meisten mit dem Auto und der Bahn unterwegs sind. Die Zahlen sind das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des kommerziellen Vergleichsportals Verivox. Nach Angaben von Verivox haben 1.010 Menschen im März 2024 an der repräsentativen Umfrage teilgenommen.
Die vielen Funklöcher verwundern erstmal, weil der Mobilfunkausbau mit schnellem Internet voran geht. In NRW sind nach Angaben der Bundesnetzagentur 92,1 Prozent der Landesfläche mit dem schnellen 5G versorgt. Vor einem Jahr waren es erst 53,2 Prozent.
Netzabdeckung nur theoretisch hoch
Allerdings klingen diese Zahlen besser, als sie wirklich sind. Das liegt an ihrem Zustandekommen: Die Mobilfunkanbieter melden ihre Versorgungswerte an die Bundesnetzagentur und die rechnet die Zahlen dann zusammen. Das heißt, um die hohe Netzabdeckung von 92,1 Prozent auszukosten, müsste man Zugriff auf die Netze verschiedener Mobilfunkanbieter haben. Um auszurechnen, wie gut die Netzabdeckung ist, wird nämlich so getan, als gäbe es nur ein einziges Mobilfunknetz für ganz NRW.
Das mit Abstand stärkste 5G-Netz hat aktuell die Deutsche Telekom. Die Netze von Vodafone und Telefónica/O2 sind dagegen je nach Region lückenhaft. Löcher gibt es vor allem im Sauerland, im Siegerland und in Ostwestfalen.
Funklöcher im mobilen Netz selbst melden
Funklöcher kann man selbst melden, und zwar über die kostenfreie App "Breitbandmessung" der Bundesnetzagentur. Durch das Melden per App wird sichtbar, wo das Netz besonders schlecht ist. Das soll helfen, weil die Politik dann weiß, wie groß das Problem mit den Funklöchern wirklich ist und sie sich nicht nur auf die zusammengerechneten Werte berufen muss.
Unsere Quellen:
- Bundesnetzagentur
- Umfrage Verivox via dpa
Über dieses Thema berichten wir am 02.04.2024 auch im Radio auf WDR 4.