Nach dem Ende des Wagner-Aufstands bemüht sich der Kreml nun um eine Demonstration von Führung und Stärke. Russlands Präsident Putin sagte, Sicherheitskräfte hätten einen "Bürgerkrieg" verhindert. "Gemeinsam mit Ihren Waffenbrüdern haben Sie sich diesen Unruhen widersetzt, deren Ergebnis unweigerlich Chaos gewesen wäre", sagte Putin mit Blick auf den bewaffneten Aufstand der Wagner-Söldnertruppe. "Sie haben die verfassungsmäßige Ordnung, das Leben, die Sicherheit und die Freiheit unserer Bürger verteidigt, unsere Heimat vor Erschütterungen bewahrt, faktisch einen Bürgerkrieg verhindert."
Aufstand nur von kurzer Dauer
Der Chef der russischen Söldnereinheit Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat in seiner ersten Wortmeldung nach dem missglückten Aufstand vom Wochenende dementiert, einen Machtwechsel in Moskau angestrebt zu haben. "Wir sind losgegangen, um Protest zu demonstrieren, nicht um die Obrigkeit im Land zu stürzen", sagte der 62-Jährige in einer Sprachnachricht, die von seinem Pressedienst auf Telegram verbreitet wurde. Prigoschin und seinen Söldnern wurde nach einer Vereinbarung zum Ende des Aufstands von Präsident Wladimir Putin Straffreiheit zugesichert. Er könnte nun im Exil in Belarus sein.
Moskau-Korrespondentin Christina Nagel
Ob der Wagner-Aufstand einen Riss in Putins Machtgefüge hinterlassen hat, darum geht es in der aktuellen Folge von "nah dran". Moskau-Korrespondentin Christina Nagel erklärt, wie es um den Kreml steht.
Sie gibt zu bedenken, dass Prigoschins Aufstand nicht unbedingt gegen Putin gerichtet gewesen sei. Prigoschins Machtkampf mit dem russischen Verteidigungsminister Sergei Shoigu sei vielmehr der Grund für die Revolte. Dennoch, die letzten Tage habe auch etwas mit der Stimmung in Russland gemacht.
Der Podcast "nah dran"
Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.