Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine neue Diskussion über den Preis des Deutschlandtickets angeschoben. Er forderte, mehr in die Infrastruktur der Bahn zu investieren und weniger Geld für Soziales auszugeben. Der Bund bezuschusst das Deutschlandticket aus dem Sozialetat.
Aus dem Sozialetat wird etwa auch die Rente, die Grundsicherung im Alter und das Bürgergeld bezuschusst. Lindner kritisierte, dass der Sozialetat zuletzt stark gewachsen ist, nämlich um 15 Milliarden Euro jedes Jahr. Damit ist dieser Posten mit Abstand der größte im Bundeshaushalt.
Bis Ende diesen Jahres gibt es eine Preisgarantie für das Deutschlandticket. Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgast Verbandes "Pro Bahn" äußert gegenüber dem WDR, dass auch er davon ausgehe, dass das Ticket teurer wird.
Zumindest habe die Politik das Ticket offiziell nicht 49 Euro-Ticket genannt, sondern Deutschlandticket. Für Pro Bahn sei eine Preissteigerung bis 10 Euro die Obergrenze. Der Mönchengladbacher kritisiert, dass der Bund den Autoverkehr seit Jahrzehnten subventioniere.
Politiker streiten um den Preis des Deutschlandtickets
Über den Preis des Deutschlandtickets gibt es schon länger Streit. Bund und Länder subventionieren das Angebot pro Jahr mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Für SPD-Fraktionsvize Detlef Müller ist das Ticket ein "absolutes Erfolgsprojekt". Unionsfraktionsvize Ulrich Lange bezeichnete das Ticket als "übergünstig". Der Oppositionspolitiker äußerte: "Es bringt überhaupt nichts, ein Ticket bereitzustellen, wenn die Schienen kaputt sind und die Züge nicht fahren".
Lindner hält am Deutschlandticket fest
Lindner kritisierte zwar den Preis des Deutschlandtickets, abschaffen will er es aber nicht. Für ihn sei das Ticket ein "Gamechanger". Mit dem Deutschlandticket können Bahnfahrende bundesweit den Nahverkehr nutzen, ohne sich etwa beim Verlassen eines Verkehrsverbunds ein neues Ticket kaufen zu müssen. Gerade in NRW, einem Bundesland mit vielen Verkehrsverbünden wurde das bei der Einführung als Erfolg gefeiert.
Über dieses Thema berichten wir am 29.06.2024 auch in unseren Nachrichten und im Fernsehen.
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