Es ist wie ein Déjà-vu: In der "Bild"-Zeitung warnt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Sonntag vor einer massiven Krankheitswelle zu Weihnachten. Auch im ersten Winter nach der Pandemie lässt uns das Virus offenbar nicht los.
Lauterbach: "Corona bleibt gefährlich"
Zwar wurden die letzten verpflichtenden Schutzmaßnahmen im Frühjahr schon aufgehoben. Für Lauterbach ist aber klar: Corona "ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann."
Eine Corona-Infektion lasse sich viel zu häufig nicht komplett auskurieren, warnt der Gesundheitsminister, der selbst Mediziner ist. Lauterbach rät dazu: "Lieber noch mal Maske in Bus und Bahn tragen" - auch mit Blick auf Weihnachten.
Masken helfen gut
Vor allem in den Großstädten sieht man Menschen wieder Masken tragen. Gegen Corona-Infektionen helfen sie gut, sagt Ruth Schulz aus der WDR-Wissenschaftsredaktion. Anders sieht es dagegen bei Grippe-Erregern aus. Hier sei die Maske weniger hilfreich.
Wer sich gegen Grippe schützen will, müsse andere Maßnahmen ergreifen. "Gegen Grippe-Infektionen hilft Hände waschen und sich nicht so oft ins Gesicht fassen", erklärt Schulz. Der Grund ist, dass sich Grippe-Viren anders übertragen.
Tröpfchen- und Schmierinfektion sind bei Grippe das größte Risiko. Die Viren lauern an Türklinken und wenn man sich die Hand gibt.
Impfungen auffrischen lassen
Um gut durch die Weihnachtszeit zu kommen, ist es aus Sicht von Gesundheitsminister Lauterbach jetzt auch Zeit, Impfungen auffrischen zu lassen. "Wer Krankheit unterm Weihnachtsbaum so gut es geht vermeiden will, sollte sich möglichst in den nächsten Tagen schnell noch impfen lassen", empfiehlt der SPD-Politiker. Er rät zur Doppelimpfung – gegen Grippe und Corona.
Risikogruppen besonders gefährdet
Diese Empfehlung gilt aber nicht für alle. Sie richtet sich in erster Linie an Risikogruppen, erklärt Ruth Schulz aus der WDR-Wissenschaftsredaktion: "Risikogruppen sollten sich auf jeden Fall impfen lassen, wenn die Impfung ein Jahr her ist oder sie sich länger als ein Jahr nicht angesteckt hatten."
Eine verbindliche Auskunft, wer sich impfen lassen sollte und wer nicht, gibt die Hausärztin oder der Hausarzt. Grundsätzlich gilt: "Die Grippe- und die Corona-Schutzimpfung werden empfohlen für Menschen, die über 60 Jahre alt sind, aber auch für jüngere Menschen, die chronische Erkrankungen haben."
Atemwegserkrankungen nehmen zu
Dass eine Krankheitswelle durch Deutschland rollt, spüren auch die Hausärzte. Deren Bundesverband berichtet, dass die Zahl der Atemwegsinfektionen steigt. Die Praxen seien extrem voll, beklagt der Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Markus Beier, diese Woche. Eine Situation, in der etwas Vorsicht sinnvoll erscheint, wenn man nicht krank unterm Weihnachtsbaum liegen möchte.
Unsere Quellen:
- Bild-Zeitung
- WDR-Wissenschaftsredaktion
- Deutsche Presseagentur (dpa)
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 10.12.2023 auch im Fernsehen, in der Aktuellen Stunde um 18.45 Uhr.