Am Wendepunkt? Die Ukraine nach zwei Jahren Krieg

Stand: 23.02.2024, 13:00 Uhr

Der Ukraine geht die Munition aus, Russland intensiviert seine Angriffe. Steht die Ukraine vor einem Wendepunkt des Kriegs? Im Podcast "nah dran" berichtet ARD-Korrespondentin Rebecca Barth von ihren Eindrücken am Ende des zweiten Kriegsjahres.

Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine an, nachdem es bereits acht Jahre lang einen verdeckten Krieg im Osten der Ukraine geführt hatte. Anfangs waren nicht wenige davon überzeugt, dass die Ukraine einer russischen Übermacht nicht lange werde widerstehen können. Doch die Ukraine hat sich gewehrt, auch mit Hilfe westlicher Waffenlieferungen.

ARD-Korrespondentin in der Ukraine: Rebecca Barth | Bildquelle: ARD

Doch am Ende des zweiten Kriegsjahres ist die Lage schwierig: Russland verzeichnet Geländegewinne, der Ukraine geht langsam aber sicher die Munition aus. Steht der Kriegsverlauf an einem Wendepunkt? "Ich glaube, dass dieses Jahr kritisch ist für die Ukraine. Denn Russland spielt auf Zeit, Russland sitzt zum aktuellen Zeitpunkt am längeren Hebel.", sagt ARD-Korrespondentin Rebecca Barth. Sie ist seit Juni 2022 feste Korrespondentin in Kiew und war auch zuvor schon als Reporterin im Land.

Die Menschen im Land seien unglaublich müde, viele nähmen Beruhigungsmittel, vielen gehe es mental nicht gut. Sie seien im wahrsten Sinne des Wortes abgekämpft. "Die sagen: Zwei Jahre geht das jetzt schon und kein Ende in Sicht, wie soll das denn weitergehen?"

Am Wendepunkt? Die Ukraine nach zwei Jahren Krieg I nah dran nah dran – die Geschichte hinter der Nachricht 23.02.2024 16:51 Min. Verfügbar bis 23.02.2029 WDR Online

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"Ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich mir diese Bilder angucke und irgendwie kommt es in meinem Kopf gar nicht mehr an, was wirklich passiert. Dass man massiv verbrannte Erde, zerstörte Gesellschaft, zerstörte Familien, so viel Tod hinterlässt." Rebecca Barth, ARD-Korrespondentin in der Ukraine

Für "nah dran" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter jeden Freitag, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner – egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.