"Jugend forscht": 18-jähriger Gewinner kommt aus NRW

Stand: 02.06.2024, 17:36 Uhr

Ein Schüler aus Hilden wurde im Finale des Bundeswettbewerbs für Nachwuchswissenschaftler "Jugend forscht" im Bereich Chemie für sein Forschungsprojekt ausgezeichnet.

Die Preisträger des 59. Bundeswettbewerbs "Jugend forscht" stehen fest. Am Sonntag wurden Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftler in Heilbronn ausgezeichnet.

In sieben Fachgebieten, darunter Disziplinen wie Biologie, Geo- und Raumwissenschaften oder Technik treten MINT-Talente gegeneinander an und versuchen, die Jury mit ihren Forschungsprojekten zu überzeugen.

Jugend forscht hat die MINT-Fächer fest im Blick. Deren Bedeutung ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Ob Klimawandel, nachhaltige Energie oder wirksamer Umweltschutz, ob Digitalisierung, medizinischer Fortschritt oder moderne Landwirtschaft, keine dieser Aufgaben ist ohne MINT zu bewältigen“, sagte Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung sowie Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht e. V., in Berlin anlässlich des Finalauftakts.

Vanilleduft aus Teer

Im Fachgebiet Chemie gewann dieses Jahr der 18-jährige Ben Eumann aus Hilden. Er hatte die Idee, eine kostengünstige Methode zu finden, wie man aus minderwertigem Holzteer das wertvolle Guajacol gewinnen kann - diese Substanz ist ein Zwischenprodukt bei der Synthese von Aromastoffen wie Vanillin.

Eumann testete dafür verschiedene Verfahren und leistete damit eine wertvolle Grundlagenarbeit, um in Zukunft vor allem Buchholzteer als Guajacolquelle für die Herstellung von Duftstoffen nutzen zu können.

Ben Eumann, Sieger im Fachgebiet Chemie | Bildquelle: Uwe Anspach / dpa / WDR

Ob sich aus dem Forschungsprojekt des 18-Jährigen ein Herstellungsverfahren entstanden ist, das auch wirtschaftlich sinnvoll ist, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Algorithmen, Analysen und Versuche

Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielt der 18-jährige Finn Rudolph aus Bayern. Im Rahmen seines Forschungsprojektes befasste er sich mit der sogenannten Rho-Methode des britischen Mathematikers Pollard.

Mithilfe dieser Methode lassen sich Primfaktoren identifizieren. Primfaktoren sind Zahlen, die sich nicht weiter teilen lassen. Der 18-Jährige bestimmte unter anderem die optimalen Bedingungen, damit der Algorithmus besonders effektiv und schnell funktioniert.

Über den Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit freuten sich die 16-jährige Maja Leber und der 17-jährige Julius Gutjahr aus Baden-Württemberg. Sie analysierten und optimierten mithilfe ihres eigenen Versuchsaufbaus die Entstehung sogenannter Antibubbles - das sind von einer sehr dünnen Luftschicht umschlossene Wasserblasen in Seifenwasser.

Auch letztes Jahr Gewinner aus NRW

Im letzten Jahr gewannen der 16-jährige Simon Rulle und der 17-jährige Arthur Achilles aus Paderborn den ersten Platz. Mit ihrem "Project Eagle" wurden sie bei "Jugend forscht" Bundessieger im Fachgebiet Mathematik/Informatik.

Die beiden Schüler entwickelten eine Software, die antisemitische Tweets oder Postings in sozialen Netzwerken in Echtzeit identifizieren kann. Ihr Forschungsprojekt hilft dabei, soziale Netzwerke zu durchsuchen und Verbreitungswege von Verschwörungsmythen nachvollziehen zu können.

Unsere Quelle:

Über dieses Thema berichten wir im WDR am 03.06.2024 auch im Fernsehen: WDR Lokalzeit, 19.30 Uhr.