Das zunehmend freundliche Wetter bedeutet für die meisten viel Zeit im Freien. Dabei ist die Haut stundenlanger Sonneneinstrahlung ausgesetzt, das hat für immer mehr Menschen schwerwiegende Folgen.
Denn die Sonne birgt Gesundheitsrisiken. Übermäßige UV-Strahlung führt nicht nur zu Sonnenbränden, sondern begünstigt auch die Entstehung von Hautkrebs. Im Jahr 2022 starben mehr als 4.400 Menschen in Deutschland an Hautkrebs - und damit 63 Prozent mehr als im Jahr 2002 mit knapp 2.700 Todesfällen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.
Vor allem ältere Menschen betroffen
Ein paar Zahlen: Vor zwei Jahren gab es bereits 75 Prozent mehr Hautkrebsbehandlungen als 20 Jahre zuvor, das sind 109.400 Menschen, die 2022 mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt wurden.
Die meisten Hautkrebsdiagnosen bekommen vor allem ältere Menschen - mehr als die Hälfte der 2022 Verstorbenen waren 80 Jahre oder älter.
Das Sterberisiko liegt allerdings in der Altersgruppe der 40 bis 44-Jährigen am höchsten: Hier war Hautkrebs in 0,8 Prozent der Todesfälle die Todesursache, während der Anteil über alle Altersgruppen hinweg bei 0,4 Prozent lag.
Auch Klimawandel begünstigt Hautkrebs
Steigende Temperaturen und extreme Wetterereignisse sind zwei bekannte Folgen der Klimaerwärmung. Eine weitere Auswirkung ist vielen weniger bekannt - da die Anzahl der sonnenreichen und wolkenlosen Tage steigt, steigt auch die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken. Denn mehr Sonne bedeutet gleichzeitig mehr gefährliche UV-Strahlung. Diese wiederum gilt als Hauptursache von Hautkrebs.
Das Ozon in der Atmosphäre verhindert normalerweise, dass die gesamte UV-Strahlung der Sonne den Erdboden erreicht. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz reduzierte das menschengemachte Ozonloch die Ozonschicht allerdings um etwa drei Prozent.
Das führe zu einem Anstieg der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung um ca. sieben Prozent im Frühling und Winter und um etwa vier Prozent im Sommer und Herbst.
Vor allem heller Hautkrebs hat zugenommen
Vor allem haben nach Angaben der Statistiker die Behandlungsfälle des sogenannnten hellen Hautkrebses zugenommen. Sie haben sich innerhalb von 20 Jahren mehr als verdoppelt. 2002 waren es 40.400 Fälle, 2022 wurde bei 84.500 Patienten Hautkrebs diagnostiziert. Die Diagnose schwarzer Hautkrebs wurde 2022 rund 25.000 Mal gestellt. Das sind 14 Prozent mehr als noch in 2002.
Heller und Schwarzer Hautkrebs - was ist der Unterschied?
Der „schwarze Hautkrebs“ wird als malignes Melanom bezeichnet. Er wird durch eine Entartung der Pigmentzellen ausgelöst. Der „helle Hautkrebs“ wird in zwei Kategorien unterschieden:
- Basalzellkarzinom, auch Basaliom genannt: kleine Adern, glänzende Hautoberfläche
- Plattenepithelkarzinom, auch Spinaliom oder Stachelzellkarzinom genannt: raue, teilweise schuppige Oberfläche
Hautkrebs war den Angaben zufolge bei rund 8 Prozent aller stationären Krebsbehandlungen im Jahr 2022 die Hauptdiagnose.
Unsere Quellen:
- krebsgesellschaft.de
- bfs.de
- Statistisches Bundesamt
- Nachrichtenagentur KNN