Im niederländischen Haarlem soll ab 2024 das Werben für Fleischprodukte auf öffentlichen Reklameflächen verboten werden. Das berichten mehrere Medien, darunter der Radiosender Haarlem 105. Damit wäre die Hauptstadt der Provinz Nordholland die erste Kommune der Welt, die ein solches Verbot einführt.
Werbestopp für Flugreisen auch geplant
Die Pläne gehen auf einen entsprechenden Antrag der lokalen "GroenLinks"-Fraktion zurück, der bereits im vergangenen Jahr vom örtlichen Gemeinderat angenommen wurde - und der auch einen Reklamestopp für Flugreisen und fossile Brennstoffe vorsieht.
Hintergrund ist die schädliche Auswirkung der jeweiligen Produkte und Dienstleistungen auf das Klima. Die Politikerin Ziggy Klazes, Initiatorin des Antrags, sagte gegenüber "Haarlem 105", man könne als Kommune nicht einerseits für den Kampf gegen den Klimawandel einstehen und andererseits Geld mit Werbung für klimaschädliche Produkte verdienen.
Klimaschädliche Wirkung erwiesen
Tatsächlich belegen inzwischen zahlreiche Studien den ökologischen Fußabdruck der Fleischproduktion. Das gilt sowohl für die Tierhaltung selbst als auch für den großen Flächen-, Energie- und Düngemittelbedarf bei der Herstellung des Futters und für den Transport. Auch in Deutschland und der EU wird deshalb regelmäßig über eine Verringerung der Tierproduktion diskutiert.
Dennoch stoßen die Pläne in Haarlem nicht nur auf Gegenliebe. "Die Behörden gehen zu weit, den Menschen vorzuschreiben, was gut für sie ist", sagte der Sprecher eines Branchenverbandes der Fleischindustrie. Bevor das Verbot im Jahr 2024 greift, starten Wurst- und Fleischliebhaber deshalb nun eine Gegenkampagne mit dem Titel "Nederland Vleesland", was so viel heißt wie: Niederlande – Land des Fleisches.“