Guten Morgen, NRW!

Stand: 07.01.2025, 06:49 Uhr

Sturmschäden in NRW • Auftrag für Regierungsbildung in Österreich an FPÖErster Schultag nach den Ferien. Der Nachrichtenüberblick.

Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Victor Fritzen und Catharina Coblenz.

THEMA DES TAGES

Sturmschäden in NRW • Ein Sturmtief hat gestern in Nordrhein-Westfalen für viele Polizei- und Feuerwehreinsätze gesorgt. Landesweit berichteten Einsatzkräfte von umgestürzten Bäumen und heruntergefallen Dachziegeln wie in Aachen und Wuppertal. In Herdecke bei Hagen hat sich laut Feuerwehr eine Person bei dem Versuch, Photovoltaik-Module auf einem Dach zu sichern, verletzt. Die Person musste per Drehleiter vom Dach geholt werden. Im Siegerland fielen Bauzäune auf parkende Autos. Auch die Autobahn A560 bei Hennef östlich von Bonn war stundenlang beidseitig gesperrt. Dort hatten sich Teile der Lärmschutzwand gelöst, die nach Polizeiangaben auf die Straße geweht wurden. In der Nacht wurde die Sperrung wieder aufgehoben.

Auch Bahnfahrer mussten mit Umleitungen und Verspätungen rechnen. An mehreren Stellen waren Bäume auf Schienen oder Oberleitungen gestürzt. Die Bahnstrecke zwischen Welver und Soest war nicht befahrbar, weil ein Baum auf die Oberleitung fiel. 360 Fahrgäste wurden bei Welver von der Feuerwehr aus einer Regionalbahn, dem Rhein-Ruhr-Express, evakuiert. Nach Angaben der Feuerwehr konnte ein Zugführer in Bergisch-Gladbach-Gronau seinen Zug noch rechtzeitig vor einem umgestürzten Baum zum Stehen bringen.

In Porta Westfalica wurden Böen von 117 Stundenkilometern gemessen, also fast schon volle Orkanstärke. Heute beruhigt sich das Wetter wieder. Viele Wolken begleiten uns durch den Tag, gelegentlich sind aber auch Lücken zu finden - mit der Chance auf etwas Sonnenschein. Dazu sind Regen, Schneeregen- und oberhalb von etwa 400 Metern Schneeschauer möglich. Es wird deutlich kühler, die Höchstwerte zwischen 3 und 6 Grad (ab 500 m zwischen -1 und +2 Grad) werden bereits in der ersten Tageshälfte erreicht.

WEITERE NACHRICHTEN

Auftrag für Regierungsbildung in Österreich an FPÖ Österreichs Bundespräsident Van der Bellen hat der in Teilen rechtsextremen FPÖ gestern den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt. FPÖ-Chef Herbert Kickl solle laut Van der Bellen nun Gespräche mit der konservativen ÖVP aufnehmen, um über ein mögliches Bündnis zu verhandeln. Nach ersten Protesten ist es gestern Abend in Wien ruhig geblieben. Österreichs Bundeskanzler Nehammer kündigte an, am Freitag als Kanzler zurückzutreten.

Erster Schultag nach den Ferien In Nordrhein-Westfalen beginnt nach den Winterferien heute für Schulkinder wieder der Alltag. Auch für viele Eltern bedeutet das wieder: Arbeitsalltag. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY fehlt allerdings knapp der Hälfte der Beschäftigten in Deutschland die Motivation zum Arbeiten. Wir haben mit einem Arbeitssoziologen gesprochen, woher das kommt.

Sonderausgabe von "Charlie Hebdo" | Bildquelle: dpa/Martin Lelievre

Vor zehn Jahren war der Anschlag auf Charlie Hebdo • Zehn Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf die Pariser Redaktion der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" gedenkt Frankreich heute der Opfer der Terrortat, die damals weltweit für Entsetzen sorgte. Am 7. Januar 2015 waren maskierte Islamisten in das Gebäude eingedrungen - es war grade Redaktionskonferenz - und erschossen mehrere Menschen. "Charlie Hebdo" titelt heute in einer Sonderausgabe "Nicht tot zu kriegen".

Trudeau tritt ab Kanada braucht bald einen neuen Regierungschef: Premier Trudeau hat seinen Rücktritt angekündigt - nach fast zehn Jahren im Amt. Der 53-Jährige will aber noch so lange bleiben, bis seine Partei einen Nachfolger gefunden hat. Hintergrund für seinen Rücktritt ist ein Streit über den Staatshaushalt in Kanada. Deswegen war Mitte Dezember schon seine Finanzministerin zurückgetreten und der Druck auf ihn selbst ist gestiegen.

Trump darf regieren Ein anderer Politiker kann dagegen bald in den USA regieren. Am Abend hat der US-Kongress Donald Trumps Sieg bei der Präsidentenwahl offiziell bestätigt. Gleichzeitig erlitt Trump im Prozess um eine Schweigegeldzahlung eine weitere juristische Niederlage. Der zuständige Richter lehnte den Antrag Trumps ab, die Verkündung des Strafmaßes zu verschieben. Damit findet die Verkündung jetzt am Freitag und damit noch vor Trumps Vereidigung als Präsident am 20. Januar statt. Der Richter hat angedeutet, dass er nicht vorhat, Trump ins Gefängnis zu schicken.

Unerlaubte Einreisen gehen zurück Das Bundesinnenministerium hat auf Anfrage der CDU neue Zahlen zu den nationalen Grenzkontrollen vorgelegt. Aus der Antwort, die dem RBB exklusiv vorliegt, geht hervor, dass die Zahl der festgestellten unerlaubten Einreisen im Jahresvergleich deutlich zurückgegangen sind. Auch die Zahl der festgestellten Schleuser hat abgenommen. Dagegen gab es einen leichten Anstieg der Zurückweisungen und der vollstreckten Haftbefehle.

Lebensmittel bleiben teuer • In Deutschland sind die Preise für Lebensmittel, andere Waren und Dienstleistungen letztes Jahr nicht so viel teurer geworden wie in den drei Jahren davor. Die Inflationsrate für 2024 liegt laut Statistikamt bei 2,2 Prozent - davor das Jahr waren es fast sechs Prozent. Tendenziell geht die Inflationsrate gerade allerdings wieder etwas hoch. Inflation bedeutet: Wenn man über einen längeren Zeitraum betrachtet mehr Geld braucht, um dasselbe zu kaufen.

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Gesuchter Detmolder stellt sich In Detmold hat sich gestern ein 19-Jähriger gestellt, der seit Samstag gesucht wurde. Er soll an einem Streit beteiligt gewesen sein. Dabei wurde einem 43-Jährigen ins Gesicht geschossen. Der Mann starb später im Krankenhaus. Die Polizei geht nicht davon aus, dass der 19-Jährige den Schuss abgegeben hat - sondern sein Begleiter, der im Moment im Krankenhaus ist.

Allianz-Chef will Lohn für ersten Krankheitstag abschaffen • Allianz-Chef Oliver Bäte empfiehlt, die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag zu streichen. "Ich schlage vor, den Karenztag wieder einzuführen. Damit würden die Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Krankheitstag selbst tragen", sagte der Vorstandschef dem "Handelsblatt". Die Arbeitgeber würden so entlastet. In der Bundesrepublik gilt - anders als in einigen anderen Ländern - seit Jahrzehnten die Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag.

Tierquäler-Prozess könnte weitergehen • Der Betreiber eines Schlachthofs in Selm könnte doch noch vor Gericht kommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm schwere Tierquälerei vor, weil in seinem Betrieb 200 Rinder und Schafe qualvoll und ohne Betäubung getötet worden sein sollen. Bislang gilt der Mann als dauerhaft verhandlungsunfähig. Das Strafverfahren gegen ihn wurde daher eingestellt. Das Landgericht hat nun ein neues Gutachten beauftragt.

Fahrraddiebe klauen vor allem teure E-Bikes • In NRW ist die Zahl der Fahrraddiebstähle in den vergangenen Jahren zurückgegangen - dafür werden vor allem teure E-Bikes gestohlen. Die Polizei meldet zum Beispiel für 2023 etwas mehr als 62.000 gestohlene Räder - fast ein Drittel weniger als noch vor zehn Jahren. Aber die Schadenssumme hat sich vervielfacht. Laut Polizei wird dabei oft modernstes Werkzeug benutzt.

UND ÜBRIGENS ...

Das neue Kölner Karneval Dreigestirn der Session 2024 / 2025 mit Jungfrau Marlis Hendrik Ermen , Prinz René I René Klöver und Bauer Michael Michael Samm von der Karnevalsgesellschaft StattGarde Colonia Ahoj e.V. | Bildquelle: IMAGO/Horst Galuschka

Kölner Dreigestirn zieht in die Hofburg • In der Karnevalshochburg Köln zieht heute das designierte Dreigestirn in seine Hofburg ein (ein Hotel am Heumarkt). Das Kölner Dreigestirn feiert in diesem Jahr eine Premiere: Erstmals stellt mit der StattGarde eine homosexuelle Karnevalsgesellschaft Prinz, Bauer und Jungfrau und schickt ein schwules Dreigestirn in die Session.

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