Die wohl uneleganteste Fortbewegungsmethode bei Glatteis ist auf allen Vieren über den rutschigen Boden zu kriechen. Wer sich dazu entschließt, riskiert ausgelacht zu werden. Und doch ist diese Methode sicherer als auf zwei Füßen übers Eis zu schlittern und schlimmstenfalls auszurutschen. Hals- und Beinbruch-Gefahr!
Nieten, Krallen, Zähne
Im Internet gibt es natürlich eine Vielzahl von Tipps, wie man aufrecht durch den Winter kommt. Zum Beispiel mit Spikes, die man sich unter die Straßenschuhe schnallt. Es gibt welche mit Nieten oder scharfen Krallen und spitzen Zähnen, die sich in den eisigen Untergrund bohren und so sicheren Halt geben.
Ebenfalls beliebt: Anti-Glätte-Überzieher für Schuhe. Die bestehen aus rutschfesten Textilien. Allerdings lassen sich damit meist nur kurze Strecken zu Fuß zurücklegen. Denn oft bleiben daran Eis- und Schneeklumpen sowie Streusalz hängen und das macht die Angelegenheit dann schwieriger, vielleicht sogar ungewollt wackelig.
In Socken übers Eis
Allerdings: Wenn das Glatteis plötzlich kommt, wie am Montagmorgen, helfen ohnehin nur noch (Haus-)Hilfsmittel. Das können Hand- oder Putztücher sein, Waschlappen oder Socken. Die Stoffstücke werden um die Schuhe gebunden oder darüber gestülpt und wirken dann auf der eisglatten Fläche wie Stopper. Manche Menschen greifen in der Not auch zu Teppichresten, Heftpflastern oder Gummiringen. Für den sicheren Gang übers Eis empfiehlt sich auch ein Sack Sand oder Granulat. Damit streuen sich manche Menschen den Weg einfach stumpf. Das kann funktionieren.
Körpertraining und Pinguin-Gang
Wer sich so aufs Glatteis begibt, sollte auf die Haltung achten. Physiotherapeuten empfehlen vorab ein leichtes Körpertraining: Ein-Bein-Stand, Knie strecken, Treppen langsam herunter- und hinauflaufen, barfuß durch die Wohnung. Das hilft, sicherer auf den Füßen zu stehen.
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) rät Fußgängern zum sogenannten Pinguin-Gang. Dabei bewegt man sich ganz langsam und mit kleinen Schritten vorwärts, richtet den Körperschwerpunkt über dem jeweils auftretenden Bein aus und setzt den Fuß mit ganzer Sohle leicht nach außen zeigend auf.
So steht das belastete Bein im rechten Winkel zum Boden. Die nach vorne ausgerichtete Körperhaltung erhöht die Stabilität. Das erhöht die Standsicherheit und veringert im Falle eines Sturzes auch die Fallhöhe. Das nächste Glatteis kommt bestimmt!