Ein Baum pro Gemeinde? Deutsche Umwelthilfe möchte weniger Weihnachtsbeleuchtung

Stand: 26.09.2022, 12:52 Uhr

Die Deutsche Umwelthilfe regt an, dieses Jahr auf die Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Als Gründe nennt sie die Energie- und die Klimakrise. Die Aufforderung zum Sparen gilt sowohl für Privathaushalte, als auch für Städte und Gemeinden.

Bleibt es dieses Jahr zur Weihnachtszeit dunkel in den Straßen? Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will auch bei der Weihnachtsbeleuchtung Energie sparen. "In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten, als auch auf die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird", sagte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND).

Vorschlag: Ein Baum pro Stadt

Resch schlägt eine Beschränkung auf einen Baum pro Stadt und Gemeinde vor. Auch im Privaten sollen die Menschen auf "Beleuchtungsorgien" verzichten. "Brauchen wir das, dass dann Häuser so angestrahlt werden, dass ich mir zumindest in diesem Jahr nicht vorstellen kann, wie man diese Energierechnung zahlen kann?" sagte Resch dem WDR. Er ruft zur Solidarität auf.

"Hier bewusst zu verzichten, zu sparen und solidarisch zu sein, das könnte diese Weihnachtszeit sogar zu einer ganz besonderen machen." Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe

Immerhin würden allein Privatpersonen laut Resch mit Weihnachtsbeleuchtung einen Stromverbrauch von über 600 Millionen Kilowattstunden verursachen. "Allein die übertriebene Weihnachtsbeleuchtung mit angestrahlten Häusern und Hunderten oder Tausenden von Lampen und Girlanden verursacht so viel Strom, wie eine Großstadt mit 400.000 Einwohnern im Jahr benötigt", sagte Resch dem WDR.

Trotzdem: "Bei uns wird es auch Lichter geben"

Allerdings betont Resch, er wolle den Menschen nicht ihre gesamte Weihnachtsbeleuchtung ausknipsen. Auch bei ihm zuhause werde es auch einen Adventskranz geben und einen mit LED-Dioden bestückten Baum. Dieser würde eben nicht die ganze Zeit brennen, sondern nur kurzzeitig eingeschaltet.

"Ich kann ja vielleicht viel bewusster die Adventszeit genießen, wenn ich mich konzentriere auf meinen Adventskranz und den [...] Baum, sporadisch beleuchtet - das ist doch alles in Ordnung". Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe

Es gehe ihm bei der Forderung vielmehr um die, wie er es nennt, "übertriebene Weihnachtsbeleuchtung". Er spreche hier von Menschen, die ihre Häuser zu Weihnachten großflächig von außen anstrahlen und so pro Saison Kosten von mehreren hundert Euro verursachen.

Einige Städte und Gemeinden in NRW haben schon Sparmaßnahmen angekündigt

Unabhängig von der Anregung der DUH haben bereits im Vorfeld einige Kommunen und Städte in NRW angekündigt, aufgrund der Energiekrise an der Weihnachtsbeleuchtung zu sparen. In Köln bespielsweise wird die festliche Beleuchtung auf Hohe Straße und Schildergasse ab 22 Uhr ausgeschaltet. Weitere Städte, die die Weihnachtsbeleuchtung reduzieren wollen, sind Aachen, Bielefeld, Münster und Düsseldorf.

Auch die Essener Marketing GmbH hat angekündigt, den Stromverbrauch auf dem Weihnachtsmarkt um 20 Prozent verringern zu wollen. Dazu soll die Beleuchtung der Marktstände dieses Jahr deutlich später eingeschaltet werden als in den Vorjahren. Auf "einige atmosphärische Lichtelemente" wolle man außerdem verzichten, so ein Sprecher der Essen Marketing GmbH.

Reaktionen aus dem Netz: Umwelthilfe abschaffen

In sozialen Netzwerken stößt der Vorschlag der Umwelthilfe auf wenig Gegenliebe. Die Idee, Weinhachtsbeleuchtung zu begrenzen, würde laut manchen Userinnen und User zu weit gehen:

Andere bezweifeln, dass Weihnachten ohne Lichterketten und Lampen überhaupt funktionieren würde. Gegenvorschlag? Die Umwelthilfe abschaffen: