Bildschirmbild einer Pistole, die zum Kauf angeboten wird.

Razzia gegen "Crimemarket": Polizei schließt kriminelle Verkaufsplattform im Netz

Stand: 01.03.2024, 13:43 Uhr

Der Polizei ist offenbar ein Schlag gegen die größte deutschsprachige kriminelle Web-Plattform gelungen. Schwerpunkt der Razzia im In- und Ausland war NRW.

Ermittler sind am Donnerstagabend in einer konzertierten Aktion gegen die Betreiber der Plattform vorgegangen, wie die Polizei in Düsseldorf mitteilte. Auf "Crimemarket" seien kriminelle Dienstleistungen, aber auch detaillierte Anleitungen zu schweren Straftaten oder Drogen erhältlich gewesen. 

Personen festgenommen

Insgesamt seien rund 100 Objekte in fast allen Bundesländern durchsucht worden, sagte ein Polizeisprecher in Düsseldorf, davon 36 in NRW. Fahnder in Düsseldorf berichteten am Freitagnachmittag über weitere Details: Der Betreiber von "Crimemarket", ein 23-Jähriger, sei im niederrheinischen Korschenbroich festgenommen worden. Gegen ihn werde wegen Geldwäsche und Computerbetrugs ermittelt. Insgesamt gab es sechs Festnahmen, drei davon in NRW.

Den Server hätten die Ermittler in Island sichergestellt, außerdem 610.000 Euro an Vermögenswerten, sowie Computer, Waffen und Drogen. Die Plattform sei im Internet für jeden zugänglich gewesen und habe rund 180.000 registrierte Nutzer gehabt. Auch viele Minderjährige hätten sie genutzt. Nordrhein-Westfalen sei ein Schwerpunkt der Aktion gewesen: 500 Polizisten waren alleine hier im Einsatz.

Weitere Personen sollen ausfindig gemacht werden

Crimemarket gibt es seit 2018 und wird seit 2020 beobachtet. Sie ist Teil der sogenannten "Fraud-Szene", in der mit illegalen Waren und Dienstleistungen gehandelt wird. Allerdings werden solche Seiten üblicherweise von IT-Profis betrieben, sodass es schwer ist, die Personen dahinter ausfindig zu machen.

Die Internetseite ist auch jetzt noch aufrufbar - allerdings ohne funktionierende Links. Es ist aber noch möglich, seine Log-In-Daten einzugeben. Unter Nutzerinnen und Nutzern wird spekuliert, dass die Behörden so an die Daten von weiteren Personen kommen wollen - in der Szene nennt man das eine "Honeypot"-Strategie ("Honigtopf"-Strategie)

Quellen

  • Deutsche Presse-Agentur
  • Pressemitteilung Polizei Düsseldorf

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