Je länger der Sommer dauert und je heißer es wird, desto häufiger sehen wir die Warnschilder: Badeverbot wegen Blaualgen. Erst am Freitagnachmittag wurden im Möhnesee im Kreis Soest Wasserproben entnommen, mit einem Verdacht auf Blaualgenbefall. Was sind eigentlich Blaualgen und wie entstehen sie?
Blaualgen lieben den Sommer
Blaualgen sind normalerweise überall im Wasser zu finden. Allerdings sind die Konzentrationen so gering, dass sie keinen Schaden anrichten. Im Sommer ändert sich die Situation. Jürgen Vogt, Leiter der WDR Wetter Redaktion: "Wenn das Wasser ein bisschen wärmer wird, dann schießen die Konzentrationen hoch". Das ist problematisch für Mensch und Tier.
"Wir haben das 2018 in Baden-Württemberg gesehen. Da sind viele Badeseen gesperrt worden, weil die Konzentration der Blaualgen in den gesundheitsgefährdenden Bereich gestiegen ist", sagt Vogt. Dieser Zustand könne ein paar Tage oder Wochen dauern, bis sich die Lage wieder beruhige. In Nordrhein-Westfalen erwartet Vogt ähnliches, wenn die Temperaturen durch den Klimawandel steigen. Dieser mache den Blaualgen nichts aus. Im Gegenteil: Sie fühlen sich dann ziemlich wohl.
Wie erkenne ich Blaualgen?
Blaualgen sind blaugrünlich und färben das Wasser knapp unter der Wasseroberfläche ein. Je nach Konzentration sieht man sie unterschiedlich deutlich. Das Umweltbundesamt gibt folgenden Tipp:
Weil Blaualgen aber nicht immer deutlich sichtbar sind, weist Jürgen Vogt aus der WDR Wetter Redaktion noch einmal darauf hin: "Die Behörden warnen davor und verhängen Badeverbote. Die sollte man wirklich ernst nehmen und nicht ins Wasser steigen".
Die Wasserqualität in vielen Seen ist gut
Die gute Nachricht: Die Wasserqualität in den allermeisten Badeseen in Deutschland ist hervorragend. Jedes Jahr veröffentlicht die EU-Kommission einen Bericht darüber. Darin wurden 96 Prozent der Badegewässer in Deutschland in der vergangenen Saison mit "gut" oder "ausgezeichnet" bewertet.
"Mit diesen Ergebnissen gehören die deutschen Badegewässer zu den Top Ten in Europa - dem Sprung ins kühle Nass steht also nichts mehr im Weg", sagt der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner. Insgesamt wurde im letzten Jahr 118 Mal ein Badeverbot ausgesprochen. 84 Mal waren Blaualgen den Grund.