Sommerhitze: Abkühlung im Springbrunnen

Ende eines Hitzesommers – Gewinner und Verlierer im Westen

Stand: 01.09.2018, 09:00 Uhr

  • Samstag (01.09.2018) meteorologischer Herbstbeginn
  • Freibäder und Eisverkäufer haben von Hitze profitiert
  • Für viele Landwirte ein desaströses Jahr

Von Nina Giaramita

Zu den eindeutigen Gewinnern dieses Sommers gehören die Freibäder. In ganz NRW erlebten die Betreiber einen Ansturm wie seit Jahren nicht mehr. Überall wurden Rekorde geknackt: Bereits Anfang August stellten die Besucherzahlen die des Vorsommers in den Schatten.

Eisverkäufer unter den Gewinnern

Die Eis-Branche hat ebenfalls Grund, zu feiern: Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie geht davon aus, dass Ende des Jahres der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum bei über acht Liter Eis landen wird. Im Rekordsommer 2003 wurden 8,7 Liter verspeist.

Zu heiß für Alkoholkonsum

Eher verhalten positiv fällt das Fazit der Gastronomen in NRW aus. "Es war kein überragender Sommer", sagt Thorsten Hellwig, Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands NRW. "Tagsüber war es zum Teil einfach zu heiß. Die Leute sind zu Hause geblieben."

Diese Erfahrung haben auch die Düsseldorfer Altstadtwirte gemacht. "Bei hohen Temperaturen wird weniger Alkohol getrunken", so Sprecherin Isa Fiedler. "Dadurch hatten wir zum Teil Umsatzeinbußen."

Die Sommerbilanz 2018

Aktuelle Stunde 30.08.2018 02:45 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR

Durchwachsenes Jahr für Landwirte

Sehr düster fällt die Bilanz bei einigen Landwirten aus. Beim Mais meldeten die Landwirte nach Angaben des NRW-Landwirtschaftsministeriums Einbußen um bis zu 75 Prozent. Auch bei der Kartoffelernte gibt es Rückgänge von bis zu 50 Prozent. Gebeutelt sind zudem die Viehbetriebe mit ihren Grünlandflächen für die Futterversorgung. Im Winter sei auf Grund der Trockenheit mit extremer Futterknappheit zu rechnen, so das Ministerium.

Besser sieht es beispielsweise bei der Apfelernte aus. Laut Landwirtschaftskammer NRW ist mit guter Qualität und günstigen Preisen zu rechnen. Dank tiefer Wurzeln habe den Obstbäumen die Hitze nicht so zugesetzt. Auch die Weinbauern gehören zu den Gewinnern des trockenen und heißen Sommers.

Bäume gestresst von der Hitze

Beim Landesbetrieb Wald und Holz sieht es dagegen nicht gut aus: Über 130 Waldbrände gab es in diesem Jahr in NRW - durchschnittlich brennt es dagegen in den Wäldern lediglich rund 30 Mal pro Jahr. Nach Schätzungen sind 200.000 große Waldbäume durch die Trockenperiode abgestorben. Weitere 500.000 Bäume werden Prognosen zufolge durch Krankheiten und Pilze absterben.

Trockenheit setzt sich fort

"Deutlich zu trocken und zu warm" - das ist auch das eindeutige Fazit von WDR-Wetterexperte Oliver Klein für den Sommer in NRW. Seine Prognose für September: "Wir bekommen ein stabiles Spätsommerhoch. Auch die Trockenheit wird sich fortsetzen, mit allen negativen Konsequenzen.

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