Im Regierungsflieger "steckt der Wurm": Baerbock bricht Australien Reise nach Doppelpanne komplett ab Aktuelle Stunde 15.08.2023 42:06 Min. UT Verfügbar bis 15.08.2025 WDR Von Stefan Wittke

Baerbock-Reise abgebrochen: "Das kann doch nicht wahr sein"

Stand: 15.08.2023, 14:03 Uhr

Verzweifelt versucht der Pilot, Außenministerin Baerbock nach Australien zu bringen. Es klappt nicht. Was im Flieger los war, erklärt ARD-Korrespondent Georg Schwarte, der in dem Pannen-Flugzeug saß.

Von Oliver Scheel

Eigentlich sollte es doch nicht schwer sein, nach Australien zu reisen. Millionen Touristen schaffen das Jahr für Jahr. Nicht aber unsere Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die auf der Reise nach Down Under über Abu Dhabi nicht hinauskam.

Was war da los im Regierungsflieger? ARD-Korrespondent Georg Schwarte war Teil des Journalistentrosses, der Baerbock auf ihrer Indopazifikreise nach Australien, Neuseeland und Fidschi begleitete.

Flugkommandant: "Sie werden erkennen, wir fliegen Kreise"

"Wir haben alle gedacht, das kann doch nicht wahr sein. Täglich grüßt das Murmeltier. Der Flugkommandant, der wirklich Humor hat, sagte: Sie werden erkennen, wir fliegen Kreise, wir gewinnen nicht an Höhe. Wir haben das gleiche Problem wie gestern", so Schwarte im WDR. "Es gab Gekicher."

Baerbock habe alles versucht, um irgendwie nach Australien zu gelangen. Mit Linienflügen die gesamte Reise über Neuseeland und Fidschi zu gestalten, sei logistisch aber nicht machbar gewesen, berichtet Schwarte: "Es nützt alles nichts, ohne Regierungsflieger ist die Reise nicht zu stemmen."

Spöttische Bemerkungen aus dem Ausland: Können wir euch helfen?

Australien, Neuseeland und Fischi sind wenig begeistert: "Das ist ja auch für die Gastländer unschön. Fidschi zum Beispiel hatte das gesamte Kabinett versammelt, alle haben Termine verschoben und dann das", sagt Schwarte. Offensichtlich war auch, dass die Außenministerin nicht wirklich glücklich über die Panne war. "Sie ist doch einigermaßen sauer. Da lacht ja auch das befreundete Ausland. Die Luftwaffe kriegt die Ministerin nicht nach Australien. Aus Delegationskreisen, so haben wir gehört, gab es schon die ein oder andere frotzelige Bemerkung nach dem Motto: Können wir euch helfen?", erläutert der ARD-Korrespondent.

Selbst der Flugkommandant habe so etwas noch nicht erlebt. "Es wurde extra ein Testflug gemacht, alles okay, hieß es, wir bekommen das Go. Aber dann passiert ein Fehler, der eigentlich nicht passieren dürfte. Und jetzt sitzen wir wieder hier, zum fünften Mal auf der Landebahn in Abu Dhabi", so Schwarte. "Die Außenministerin kennt das hier nun ganz gut", sagt er süffisant.

Auch beim zweiten Versuch musste wieder das Kerosin abgelassen werden. 80 Tonnen. "Eine Tonne pro Minute, da fliegt das Geld zur Düse raus", so Schwarte.

Maschinen werden so schnell wie möglich außer Dienst gestellt

Und nun? Baerbock wird per Linienflieger nach Deutschland zurückreisen, die Journalisten müssen sich um ihren Heimflug selbst kümmern.

Die Frage ist nun, wie der defekte Flieger überhaupt nach Deutschland zurückkommt. Denn so könne er nicht fliegen. Die Bundeswehr hat aus der Pannenserie schnell Konsequenzen gezogen. Die zwei Flugzeuge vom Typ A340 werden vorzeitig ausgemustert, wie ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte: "Wir werden die beiden A340 so schnell wie möglich, das heißt in den kommenden Wochen, vorzeitig außer Dienst stellen."

Mit Material der Agentur AFP

Baerbock strandet am Flughafen 04:06 Min. Verfügbar bis 15.08.2025