4. Mai 1884, USA: Die Schwarze Lehrerin Ida B.Wells nimmt im Zugabteil für Damen Platz - doch das ist nur für weiße Frauen. Ihren Rauswurf lässt sie sich nicht gefallen.
Ida B. Wells scheint keine Furcht zu kennen: Als sie über die Benachteiligung von Schwarzen Menschen im Bildungssystem schreibt, kostet sie das ihren Job als Lehrerin. So beschreibt sie dann als hauptberufliche Journalistin den brutalen Rassismus Ende des 19. Jahrhunderts und kämpft für Gleichberechtigung. Für ihre investigative Arbeit zur Lynchjustiz wird Ida B. Wells 2020 posthum der Pulitzer-Preis verliehen. *** Das sind unserer Interviewpartner: Manfred Berg, Professor für Amerikanische Geschichte in Heidelberg, Julia Sattler, Amerikanistin *** Das sind die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Claudia Belemann; Redaktion: Matti Hesse
Ihre erste Schlagzeile erzeugt Ida B. Wells, als sie sich am 4. Mai 1884 in ein Damenabteil der Bahn setzt, das in den Augen der Bahnmitarbeiter weißen Frauen vorbehalten ist. Das Zugpersonal zerrt die Lehrerin mit Gewalt raus, doch Wells erstreitet später 500 Dollar Schadenersatz vor Gericht.
Und Ida B. Wells kämpft weiter, denn die Hoffnung der Schwarzen auf Gleichberechtigung nach dem Ende der Sklaverei wird nicht erfüllt. Der Rassismus gipfelt in Lynchjustiz, durch die tausende Schwarze willkürlich getötet werden. Ida B. Wells schreibt über die Ungerechtigkeit, das kostet sie ihren Job als Lehrerin. Doch sie gibt nicht auf und sorgt als Journalistin dafür, dass die Gräueltaten auch im Ausland bekannt werden und so der Druck auf die USA erhöht wird, gegen die Lynchmorde aktiv zu werden.
In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Belemann:
- wie nach dem Ende der Sklaverei die Schwarzen zunächst auf Gleichberechtigung hoffen – und bitter enttäuscht werden,
- warum Ida B. Wells auch eine Vorreiterin für Frauenrechte ist,
- dass die Aktivistin die Weltausstellung 1893 für ihren Kampf nutzt,
- wie Ida B. Wells 2020 posthum den Pulitzer-Preis bekommt.
Das sind unsere Interviewpartner:
- Manfred Berg, Professor für Amerikanische Geschichte in Heidelberg,
- Julia Sattler, Amerikanistin
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Claudia Belemann
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Nico Söllner