Sein bestes Werk, so der italienische Komponist Verdi: Sein im Dezember 1899 gegründetes "Haus des Ausruhens", in dem Musikschaffende im Alter auf Gleichgesinnte treffen.
Ein Haus, in dem "Musicisti", also Musiker, nach einem Leben in Konzertsälen und auf Opernbühne zur Ruhe finden sollen, ist natürlich ein Haus voller Musik. Wer die "Casa di Riposo per Musicisti" betritt, hört sie in den langen Gängen, die rechts und links einen begrünten Innenhof umschließen. Fast immer übt jemand auf dem Klavier, singt oder lauscht einer Schallplatte – womöglich eine Aufnahme einer der weltberühmten Opern des Gründers Giuseppe Verdi. *** Als Quelle genutzt haben wir für dieses Zeitzeichen unter anderem: "Il Bacio di Tosca" (Der Kuss der Tosca), Film von Daniel Schmid, 1984 ***
- wie sich der bei seiner Arbeit oft unerbittliche Komponist Verdi privat sozial engagiert hat,
- wie aus einer günstigen Gelegenheit, ein Grundstück zu kaufen, bei Verdi die Idee reifte, die Altersresidenz für Musiker und Musikerinnen zu bauen,
- wie Verdi durch die Übertragung der Urheberrechte dem Altersheim langfristige Einnahmen sichert,
- und wie es heute bei einem Besuch in der "Casa di Riposo per Musicisti" klingt.
Mit dem Haus in Mailand will Giuseppe Verdi für "meine weniger glücklichen Gefährten" einen Ruheort im Alter schaffen. Zum Zeitpunkt der Eröffnung, im Dezember 1899, rutschen selbst große Bühnenstars im Alter häufig in die Armut. Ihnen will Verdi ein wenig Frieden am Ende des Lebens schenken, umgeben von Musik.
Das erhofft sich der erfolgreiche Komponist, dessen Werke "La Traviata", "Rigoletto" oder "Aida" an den große und kleinen Opernhäusern weltweit gespielt werden, auch für sich selbst. So lässt er sich schließlich eine Sondergrabstätte genehmigen und wird selbst in der Kapelle der "Casa di Riposo per Musicisti" beerdigt – in der Sicherheit, dass immer Musik um ihn sein wird.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Brief von Guiseppe Verdi an Giulio Ricordi
- "Il Bacio di Tosca" (Der Kuss der Tosca), Film von Daniel Schmid, 1984
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Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Holger Noltze
Redaktion: Matti Hesse