Szene aus dem Sommer Varieté des Urania-Theaters in Köln, ein Mann fängt eine Frau in einer lebensgroßen Seifenblase ein.

"Solavento" – Oper trifft Varieté

Stand: 20.07.2023, 00:00 Uhr

Das Urania-Theater in Köln-Ehrenfeld verbindet Opernarien mit internationaler Artistik. Bettina Montazems Stück "Solavento" führt in ein italienisches Café und mit Melodien von Mozart, Puccini und Ennio Morricone in eine Traumwelt.

Von Stefan Keim

"Solavento" – Oper trifft Varieté

WDR 4 Ausgehen 20.07.2023 02:21 Min. Verfügbar bis 19.07.2024 WDR 4 Von Stefan Keim


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Das Bühnenbild zeigt eine bunte Straßenszene aus Italien. Handtücher hängen an einer Wäscheleine. Links ein Klavier, in der Mitte eine Theke. Darin ganz verschiedene Menschen: Zwei coole Macker mit Sonnenbrillen, eine verträumt wirkende Frau mit Pappbecher, ein geschminkter Herr, der plötzlich anfängt zu jonglieren.

Das Stück "Solavento" erzählt die Geschichte einer Opernsängerin, die nach Italien kommt. Sie trifft den Jongleur, andere Sänger. Die Figuren auf der Bühne verwandeln sich. Aus den Mackern mit den Sonnenbrillen werden Muskelmänner, die sich gegenseitig in die Luft heben und aufeinander balancieren. Sie sind das Duo Darkness. Und zwischen den Sängerinnen und Sängern entwickeln sich zarte Liebesgeschichten.

Der Jongleur ist Stephan Masur. Er hat die Artistinnen und Artisten aus dem Varieté-Bereich zusammengestellt. In einer wunderbar witzigen Nummer knautscht er einen weichen Hut zu immer neuen Formen, deutet Napoleon, Beethoven und Piraten an. Eine Hutmanipulation mit einem pointierten Musikmix, in dem der Weg von Wagners "fliegendem Holländer" zur Filmmusik aus "Fluch der Karibik" sehr kurz ist.

Nach Mozart, Rossini und Puccini gibt es zum Finale "Nella Fantasia" von Ennio Morricone, ein Lied aus dem Film "The Mission". Das Gesangstrio besteht aus Eleven der Kölner Musikhochschule, Sängerinnen und Sänger, die mitten in der Ausbildung stehen. Auch der Zauberer Maurice Grange steht noch am Anfang seiner Karriere. Er hat im vergangenen Jahr die Jugendmeisterschaft der Manipulation gewonnen.

Manchmal zeigen die Artisten ihre Paradenummern. Dann finden wieder alle in gemeinsamen Bildern zusammen, in Geschichten, die keine Worte brauchen, leicht, verträumt, ein bisschen magisch. Wer nicht wegfahren kann, findet im Urania-Theater zwei Stunden Urlaub.

Termine

Vorstellungen bis 30. Juli.