SoundWorld Tahiti - 07.10.2014

Klangkosmos Toa’ura in Hamm

Stand: 13.10.2014, 11:15 Uhr

Von den "Inseln über dem Winde" ist Tahiti die größte und bevölkerungsreichste, aber gerade einmal 61km lang und 29 km breit. In den Weiten des Pazifik, zwischen Australien und Südamerika, liegt Französisch-Polynesien: insgesamt 130 Inseln und Atolle

Die harte Kolonialpolitik insbesondere Frankreichs hat im gesamten Südpazifik einen großen Einfluss auf die Kultur genommen. Von der traditionellen Musik der Maohi – in der Hauptsache A-cappella-Gesänge und Tänze mit perkussiver Begleitung – findet man heute kaum mehr etwas; sieht man von Touristenshows einmal ab. Der westliche Musikeinfluss auf Tahiti ist groß, und Rock und Pop sind so allgegenwärtig wie hier in Europa.

Aber genau diese Situation weckte das Verlangen der Musiker von Toa’ura ('Rote Krieger'), sich auf die Suche nach einer zeitgenössischen Maohi-Identität zu begeben. Die vier charismatischen Männer richten ihren Blick sowohl in die Vergangenheit wie auch in die Zukunft und präsentieren uns neue Klangwelten mit alten Wurzeln.
Kraftvolle Perkussion, Gitarrentöne und Haka-Tänze wechseln sich ab mit sanften Ukulele-Klängen und harmonischen mehrstimmigen Gesängen, die von Blütenblättern und Strandidyllen träumen lassen – ohne die so typischen Klischees des Südseetraums zu bedienen. Denn auch in ihren Liedtexten setzen sich die Musiker ganz selbstverständlich mit ihren kulturellen Reichtümern und ihrer bewegten Vergangenheit auseinander. Viele Lieder handeln zum Beispiel von Respekt und vom Lernen mit- und voneinander. Der besondere Charakter des Ensembles resultiert aus der Vielfalt an Inspirationsquellen und musikalischen Interessen der einzelnen Künstler, zum Beispiel auch am Bau von Korallen-Skulpturen und der Tätowier-Kunst.

Aufnahmen eines Konzerts der Reihe "Klangkosmos – Weltmusik in NRW" vom 23. September 2014 aus der Lutherkirche Hamm

mit
James Tanavae Roura - Gesang, Ukulele
Teruhiti Raymond Voirin - Gesang, Toere-Perkussion
Ulysse Tetuanui - Gitarre, Gesang
Fariki Mai - Bass, Gesang

Autor: Birger Gesthuisen

Redaktion: Werner Fuhr