Auf den ersten Blick wirkt sie wie ein Schloss mitten im Ruhrgebiet: die Maschinenhalle des Steinkohlenbergwerks Zweckel in Gladbeck. 1909 wurde sie im Auftrag des königlich-preußischen Staates nach dem Vorbild aristokratischer Repräsentationsbauten errichtet. Die Anlage ist streng symmetrisch. Die vorgelagerte Treppe, die "Beletage" und das "Mezzanin" erinnern an hochherrschaftliche Palais.
Stillleben der Industriegeschichte
Im Innern verbarg sich das Herz der Zeche: ein gigantischer Maschinenpark zur Druckluft- und Stromerzeugung, damals auf dem modernsten Stand der Technik. Das Interieur im Jugendstil lässt den Besucher eher an einen Ballsaal als an eine Stätte der Arbeit denken. Besonders eindrucksvoll ist die Empore mit ihren geschwungenen Treppenaufgängen und dem schmiedeeisernen Geländer. Die Fördermaschine ist eingebettet in ein Ornament aus Fliesen. Die Konzeption der Räume folgt Ästhetik und Funktion der industriellen Errungenschaften.
Mit dem Niedergang des Bergbaus wurde die Maschinenhalle Zweckel 1963 geschlossen. Seit 1997 ist sie ein Standort der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. Nach ihrer Sanierung wird sie für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Sie ist unter anderem einer der prominenten Spielorte der Ruhrtriennale.