Ein Yachthafen, Promenaden, ein Hotel: Die Marina Rünthe in Bergkamen, einst als Verladehafen erbaut, ist eine kuriose Idylle vor Kohlekraftwerk. In den 1990er Jahren wurde das Industriegebiet in ein Freizeitareal umgewandelt. Abends bekommt das Setting aus den unterschiedlichsten Versatzstücken einen besonderen Reiz: Dann beginnen Lampen zu pulsieren. Wie kleine Leuchttürme senden sie Signale aus und tauchen das riesige Gelände in ein Meer von rhythmisch flackernden Lichtern.
Sinn und Ordnung
Der Künstler Mischa Kuball, 1959 in Düsseldorf geboren, hat die Installation „PulsLicht“ 2007 errichtet. An acht Meter hohen Stelen sind Leuchten montiert. Sie haben eine Doppelfunktion: Nach unten ausgerichtet, erhellen sie nachts die Wege. Darüber blinken horizontal und nach oben strahlende Lichter in einem computergesteuerten Rhythmus, der wechselnde Muster bildet. Auch die Stelen sind nach einem geometrischen Muster gesetzt und verleihen dem disparaten Ort Sinn und Ordnung. Kaum merklich leiten sie den Besucher durch das weitläufige Gelände und lassen ihn die enorme Ausdehnung spüren. Jeden Abend verwandelt „PulsLicht“ die Marina Rünthe zwei Stunden lang in einen magischen Ort.
Mischa Kuballs Installation ist eine Station auf dem „Lichtweg“, einer Route der Lichtkunst in der Hellweg-Region in Nordrhein-Westfalen.
Autorin: Claudia Kuhland
