Ansgar Nierhoff: "Kein leichtes Spiel"

Waldskulpturenweg Wittgenstein-Sauerland

Stand: 06.10.2011, 12:23 Uhr

Der Rothaarsteig - Grenzregion zwischen Sauerland und Wittgensteiner Land. Ungleiche Nachbarn und ein gemeinsamer Weg: der WaldSkulpturenWeg. Im Jahr 2000 wurde er mit einer Landmarke eröffnet: mit der Stahlplastik "Kein leichtes Spiel" von Ansgar Nierhoff.

Stahlplastik im Freien, Eckige Bögen

Ansgar Nierhoffs Stahlplastik "Kein leichtes Spiel"

Monumentale Ruinenlandschaft

"Meine Arbeit muss immer dort vorhanden sein, wo man keine Kunst erwartet. Sie ist nicht die schnelle Idee, nicht die windschnittige Form", sagt der Künstler. Die Stahlsegmente seiner Plastik, verstreut wie Bauklötze aus Titanenhand, bilden eine monumentale Ruinenlandschaft. Exakt zugeschnittene Pfosten und Blöcke, ein dicht gestaffeltes Nebeneinander. Statt Berührung ein beschränkter Blick.

Der Stahlriegel ist Barriere und zugleich Pforte, die sich öffnet und Zugang für den Weg durch die Tore schafft. Sie sind der Rahmen, aus dem die Blöcke herausgebrannt sind. Jedes Segment ist Teil eines Ganzen. 64 Tonnen Stahl zerlegt in fünf Einzelteile: drei Tore und zwei Platten. Sie demonstrieren Eigenständigkeit und gehören doch zusammen.

Dialog der Gegensätze

Ansgar Nierhoff hat seine Plastik dort aufgestellt, wo Grenzen in den Köpfen Nachbarn trennen. Seine Tore zu durchschreiten, öffnet die Augen für eine neue Transparenz. Herausgearbeitet aus einem Stahlblock, ist seine Skulptur ein Gedankenspiel. Stahl und Fichtenbäume - ein Dialog der Gegensätze und kein leichtes Spiel. Gerade deshalb ein Meisterwerk auf dem WaldSkulpturenWeg zwischen Bad Berleburg und Schmallenberg.

Buchtipp

WaldSkulpturenWeg Wittgenstein-Sauerland
Martin Becker, Barbara Köhler, Uwe Rüth u. a.
Fotos von Werner Hannappel
Wienand Verlag 2011; Preis: 29,80 Euro

Autorin: Martina Müller