Kunstmuseum Bonn

Imi Knoebel: "Ohne Titel"

Stand: 27.08.2008, 11:54 Uhr

Düsseldorf in den 1960er Jahren: Der junge Kunststudent Imi Knoebel, ein Schüler von Joseph Beuys, begeistert sich für die amerikanische Minimalart. Sein Credo: Reduktion auf das Allernötigste. Zum Schlüsselerlebnis wird die Beschäftigung mit einem der radikalsten Bilder der modernen Kunstgeschichte - dem "Schwarzen Quadrat" von Kasimir Malewitsch. Gegenstandslose Kunst, das reine Bild, die reine Empfindung - das ist es, wonach Imi Knoebel von nun an sucht.

Der magische Puppenspieler

In dieser Zeit entsteht sein Werk "Ohne Titel". Farbige Formen an einer Wand. Ein Bild? Eine Plastik? Von Nahem sieht es aus wie Spanplatten, ausgesägt, bemalt und übereinander geschichtet. Als hätte ein Kind bunte Formen aus seinem Baukasten arrangiert - intuitiv, auf eine wunderschöne, richtige Art. Als könnten wir die Teile jederzeit neu anordnen, wie Buchstaben, die ein Wort bilden, oder Töne eine Melodie. "Ich sehe Knoebel als magischen Puppenspieler", hat einmal ein Kritiker geschrieben. "Ein magischer Puppenspieler, der seine Fäden zieht und die abstrakte Kunst wieder zum Tanzen bringt, sie tanzen lässt wie nie zuvor."

Buchtipps

Imi Knoebel. Pictor laureatus. Imi Knoebel zu Ehren. Werke von 1966 bis 2006. Hrsg. von Franz-Joachim Verspohl Verlag der Buchhandlung König 2006 ISBN 3-86560-096-4, Preis: 19,80 Euro