Collage aus Schloss Augustusburg und Schloss Falkenlust

Brühl

François de Cuvilliés: Schloss Falkenlust

Stand: 18.03.2009, 10:27 Uhr

1734 wurde das neue Rokoko-Refugium des Kölner Erzbischofs Kurfürst Clemens August (1700-1761) eingeweiht, ein Lustschloss, eigens für die damals sehr beliebte Beizjagd gebaut - das aristokratische Vergnügen, mit Falken Reiher zu jagen. Entworfen hatte es der Münchner Hofbaumeister François de Cuvilliés, der ab 1728 auch die Ausgestaltung der nahe gelegenen kurfürstlichen Residenz Augustusburg übernommen hatte.

Maison de plaisance

Am Rande eines Wäldchens errichtet, war Schloss Falkenlust ganz dem Amüsement der aristokratischen Gesellschaft gewidmet. Ein Sechstel der Baukosten verschlang allein die fürstliche Falknerei, die in den Nebengebäuden untergebracht war. Nach erfolgreicher Jagd versammelte sich die Gesellschaft in den prachtvoll ausgestatteten Innenräumen des Schlosses zu Souper und Spiel. Der Kurfürst liebte die Kunst der Selbstinszenierung. Der Aufstieg in die Beletage: ein Rausch in Blau und Weiß, bayrische Rauten auf niederländischen Kacheln. Die Decken und Wände üppig bemalt, vergoldete Illusionen für handverlesene Gäste. Trotz des Prunks legte Clemens August Wert auf den intimen Charakter des Schlosses, in dem er den Repräsentationspflichten entfliehen konnte. Falkenlust war als "maison de plaisance" konzipiert, ein Spiegelbild spätbarocker Lebensfreude. Seit 1984 gehört das Schlösschen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Buchtipp:

Wilfried Hansmann: Schloss Augustusburg und Schloss Falkenlust in Brühl.

Zwei Bände
Wernersche Verlagsgesellschaft 2002