Dionysos-Mosaik

Römisch-Germanisches Museum Köln

Dioysos-Mosaik

Stand: 05.05.2009, 10:20 Uhr

Die Spuren der Römer am Rhein schlummern vor allem unter der Erde. Erst 1941 kamen bei der Anlage eines Luftschutzbunkers unmittelbar neben dem Dom die fast zwei Millionen Steinchen des Dionysos-Mosaiks ans Tageslicht. Vor rund 1800 Jahren zierte es den Fußboden einer Stadtvilla. Heute erhebt sich an diesem Ort das Römisch-Germanische Museum.

Religiöser Kult und heiliges Fest

Das Mosaik zeigt mythologische Wesen, Satyrn und Mänaden beim Tanz – die Imagination eines Goldenen Zeitalters. Das dargestellte Fest ist einem Gott geweiht: Dionysos, dem Gott des Weines, der Fruchtbarkeit und der Ekstase. Seine Welt ist die Trunkenheit, ein Rausch auf 74 Quadratmetern. Der Schirmherr schwankt, vermag sich kaum auf den Beinen zu halten. Ein Satyr muss den schönsten unter den Göttern stützen; der Weinkrug ist ihm längst entglitten.

Die Komposition der Mosaikfelder ist ein Spiegelbild des römischen Bacchanals, eines skandalösen Gelages, das zuweilen verboten wurde. Denn eine Gesellschaft im Rausch dionysischer Mysterien kümmert sich wenig um Gesetz und Moral.

Buchtipp:

Armin Schmid, Renate Schmid: Die Römer an Rhein und Main.
Societäts-Verlag 2006
ISBN 3-7973-0985-6, Preis: 22,80 Euro

Werner Eck: Köln in römischer Zeit.
Geschichte einer Stadt im Rahmen des Imperium Romanum.
Band 1 der Reihe Geschichte der Stadt Köln
Greven 2004 SBN 3-7743-0357-6, Preis: 75 Euro

Autorin: Martina Müller