Wer den Film am 5. Oktober 2012 im WDR Fernsehen gesehen hat, kann direkt anschließend auf WDR 5 den Helden weiter zuhören, ihre Gedanken, ihre Geheimnisse und ihre Erlebnisse jenseits der eingesandten Clips verfolgen. Was die Bilder nicht erzählen, Tag und Lebensfaden werden weiter gesponnen. Was bleibt vom Tage und ist das dann das Leben? Hörspielautor Ulrich Biermann hat einige der über 3.000 Einsender besucht und gefragt, was hinter den Bildschnitten und der Selbstdarstellung steckt.
Die Teilnehmer des Jahres 2012 begegnen im Hörspiel aber nicht nur sich selbst, sondern auch den Radiohörern des Jahres 1947: Vor genau 65 Jahren hatte der NWDR (Nordwestdeutsche Rundfunk, bis 1955) erstmals seine Hörer aufgefordert, konkreten Alltag zu beschreiben. 35.000 Menschen skizzierten darauf ihren persönlichen 29. Januar 1947 schriftlich und schickten die Geschichten per Post an den Sender, der sie in Szene setzte. Heute macht sich der WDR zum mittlerweile vierten Mal zum Orchestrator von Stimmen aus Nordrhein-Westfalen, diesmal in drei Medien gleichzeitig, technologisch eine Weltumdrehung entfernt. Die Fragen sind immer noch die gleichen, die Geschichten, ihre Atmosphäre und die Haltungen begegnen sich.
Die Menschen in NRW … und Ulrich Biermann (Autor)
Regie: Thomas Leutzbach
Redaktion: Martina Müller-Wallraf
Produktion: WDR 2012