Star-Wars-Tag: "Möge die Macht mit dir sein"

Von Ingo Neumayer

"May the 4th be with you": Am 4. Mai feiert die Fangemeinde von Luke Skywalker, Obi Wan Kenobi und Co. weltweit den "Star-Wars-Tag". WDR 4 fasst die Hauptfilme der Reihe noch einmal zusammen – und gibt einen Ausblick auf das, was noch kommt.

Mit dem kleinen Knirps da vorne fängt alles an: Der heißt Anakin Skywalker, lebt auf dem Wüstenplaneten Tattooine und kann ziemlich gut seinen Pod steuern – eine Art interstellare Seifenkiste. Dabei hilft ihm die übersinnliche Fähigkeit der Macht, was wiederum das Aufsehen der Jedi-Ritter Obi Wan Kenobi (re.) und Qui Gon Jinn (Mi.) erregt.

Anakin soll zum Jedi ausgebildet werden und so helfen, die dunkle Seite der Macht zu besiegen. Er lässt sich einen seltsamen Zopf wachsen und verliebt sich in Padmé Amidala, die Königin der Naboo. Damit fängt der ganze Schlamassel an ...

Denn dank der Macht kann Anakin in die Zukunft blicken. Doch die verheißt dummerweise kein sorgenfreies Leben am endlosen Sandstrand mit Robotern, die ihn Tag und Nacht bedienen. Stattdessen, so Anakins Vision, stirbt Padmé im Wochenbett nach der Geburt ihrer Kinder.

Logisch, dass Anakin das verhindern will. Und noch logischer, dass sich ihm dafür als einziger Weg der Wechsel zur dunklen Seite der Macht aufdrängt. Nach einem unfreiwilligen Lava-Bad entscheidet er sich für eine neue, eher dunkel gehaltene Garderobe. Zudem legt er sich einen neuen Künstlernamen zu: Darth Vader. Dieser ist meist schlecht gelaunt, was nicht sonderlich überrascht. Denn Padmé stirbt trotzdem. Der Übertritt auf die dunkle Seite hätte also gar nicht sein müssen ...

Genausowenig wie die Versuche der Star-Wars-Macher, mit albernen Nebenfiguren Kinderherzen zu erobern. Der trottelige Jar-Jar Binks (Foto), ein Gungan aus Naboo, zieht sich in "Die dunkle Bedrohung" durch seine übertriebene Tollpatschigkeit und seine debilen Formulierungen ("Ihr michse schon wieder gerettet!") den Unmut vieler Kinobesucher zu. Wo ist ein Lavafluss, wenn man ihn mal braucht?

Auch Yoda ("Ins Exil gehen ich werde müssen") lebt zwar mit der Grammatik auf Kriegsfuß. Allerdings ist er 900 Jahre alt, kann virtuos mit einem Lichtschwert umgehen und hat als Jedi-Meister diverse Schüler gelehrt, von der Macht Gebrauch zu machen. Das macht einiges wieder wett.

Viel Ärger mit dem Alten: Im Grunde ist "Star Wars" nichts anderes als eine Familiengeschichte, in der sich die Kinder Luke (li.) und Leia (Mi.) mit ihrem nervigen Vater rumschlagen müssen, der null Verständnis für seinen Nachwuchs hat. Nur dass dieser Darth Vader heißt und statt Fernsehverbot und Hausarrest etwas drastischere Erziehungsmethoden wählt: Er sprengt gerne mal ganze Planeten in die Luft.

Nein, der nette Mann links hat nicht vergessen, vor der lichtjahrelangen Weltraumreise seinen Rasierer einzupacken. Chewbacca sieht immer so aus. Der gutmütige Wookie ist der beste Freund von Han Solo (re.) und kommuniziert ausschließlich über Grunzlaute.

Das Ende von "Rückkehr der Jedi-Ritter" ist eigentlich perfekt: Darth Vader ist besiegt, der Todesstern vernichtet. Und auch Han Solo und Prinzessin Leia beenden endlich ihre Spielereien und Frotzeleien und machen Ernst: eine Umarmung für die Ewigkeit ...

... oder zumindest für die nächsten 30 Jahre. Denn mit Episode sieben geht der ganze Spaß wieder von vorne los.

Wenn auch mit vertauschten Rollen: Statt mit ihrem Vater haben es Leia und Han nun mit ihrem missratenen Sohn Ben zu tun. Der ist genau wie sein Opa eher Fan der dunklen Seite der Macht, trägt ebenfalls gerne schwarz und legt sich auch einen Künstlernamen zu: Kylo Ren.

Auch wenn der Star-Wars-Film, der 2017 in die Kinos kommt, "Der letzte Jedi" (Filmszene) heißt: Der letzte Film der Saga ist das noch lange nicht. 2018 folgt "Solo" und ein Jahr später "Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers". Die Macht, die das Weltraum-Märchen auf das Interesse der Zuschauer hat, ist größer als die von Yoda, Darth, Luke und Kylo zusammen.

"The Mandalorian", "The Clone Wars", "The Bad Batch", "Geschichten der Jedi", "Andor" oder "Ahsoka": der Streamingdienst Disney+ wird in den letzten Jahren nur so geflutet von neuen Serien aus dem Star-Wars-Universum.

Auch an weiteren Kinofilmen wird bereits gearbeitet: US-Regisseur James Mangold wird die Entstehungsgeschichte des Jedi-Ordens auf die Leinwand bringen, Filmemacherin Sharmeen Obaid-Chinoy hat den Wiederaufbau desselbigen im Anschluss an den "Aufstieg Skywalkers" im Blick. Und mit Dave Filonis "The Mandalorian & Grogu" wird eine weitere Trilogie ihren Anfang nehmen. Das Weltraum-Märchen wird weitergeschrieben.

Stand: 04.05.2024, 00:00 Uhr