Aussicht auf die Stadt Skiathos

Stadt Skiathos, Skiathitiko Spiti, Kastro und Kloster Evangelistria

Stand: 21.04.2024, 20:15 Uhr

Die Insel Skiathos ist ein besonders geschichtsträchtiger Ort. Im Kloster Evangelistria wurde das erste Mal die griechische Flagge gehisst. Die ehemalige und die heutige Hauptstadt der Insel sind beliebte Ausflugsziele. Im Privatmuseum Skiathitiko Spiti kann man ein Stück Stadtgeschichte entdecken.

Stadt Skiathos

Die Stadt Skiathos ist ein beliebtes Ausflugsziel. Schon seit der Antike tragen Insel und Ort denselben Namen. Hoch gelegen auf einem Hügel thront die Kirche Agios Nikolaos. Von dort aus hat man eine gute Aussicht auf die Stadt mit ihrem malerischen Hafen. Die Kirche ist dem heiligen Nikolaus, dem Beschützer der Seeleute, gewidmet. "Papadiamanti" heißt die Haupteinkaufsstraße, in der sich Dutzende Cafés, Tavernen und Boutiquen aneinanderreihen. Sie wurde nach einem berühmten Schriftsteller benannt, der hier geboren wurde. Er gilt als Vater der modernen griechischen Literatur.

Skiathitiko Spiti – Privatmuseum in historischen Stadthaus

Das Skiathitiko Spiti war einst das Stadthaus einer recht wohlhabenden Familie. Während der deutschen Besatzung erlitt Skiathos große Schäden. 1944, als der Krieg fast zu Ende war, brannten die Deutschen in einem Rachefeldzug rund 70 Häuser im Ort nieder. Das heutige Privatmuseum wurde verschont, weil man vermutete, dass die Familie Deutschland freundlich gesonnen sei. Über dem Kamin des Hauses hing ein Foto des deutschen Prinzen und späteren griechischen Königs. Heute kann man das historische Stadthaus besichtigen. Das Innenleben wurde im Originalzustand belassen.

Kastro

Die mittelalterlichen Ruinen von Kastro waren von 1360 bis 1829 die Hauptstadt der Insel. Über Jahrhunderte wurden die nördlichen Sporaden heftig umkämpft. Während der Venezianisch-türkischen Kriege war die Stadt für viele Jahre ein Zufluchtsort. Die strategisch auf den Klippen platzierte Festung bot einen besonderen Schutz vor Angreifern. Die Mauern umschlossen etwa 300 Häuser und 22 Kirchen – zwischen 500 und 1.500 Menschen lebten in der Verteidigungsburg. 1829 verließen die Einwohner den Ort und kehrten in die alte byzantinische Stadt zurück. Seit 2022 wird das gesamte Areal restauriert.

Kleine Ruine an einem Felshang über dem Meer

Die Kastro-Ruine ist seit dem 14. Jahrhundert unbewohnt.

Kloster Evangelistria – Der Geburtsort der griechischen Flagge

Für die Griechen ist das zwischen 1794 und 1806 erbaute Kloster Evangelistria ein historisch besonders bedeutsamer Ort. Im Unabhängigkeitskampf gegen die Türken versteckten sich hier Revolutionskämpfer. Gemeinsam mit dem damaligen Abt entwarfen und webten sie die erste griechische Nationalflagge: ein weißes Kreuz auf blauem Grund. In einem Gebäudetrakt der Klosteranlage befindet sich ein historisches Museum. Heute ist Evangelístria eines der wichtigsten religiösen Zentren der Sporaden und das einzige noch aktive Kloster der Insel.

Blick von oben auf das Kloster Evangelístria inmitten von Bäumen

Das Kloster Evangelístria ist das einzige noch aktive Kloster der Insel Skiathos.

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Dirk Schönrock
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