Der Nationalpark De Alde Feanen ist ein Hochmoor mit Wasserflächen, Wäldern und Weidelandschaften

Nationalpark De Alde Feanen, Plattbodenschiffe, Campingplatz im Naturpark, Dark Sky Park, Wattenmeer

Stand: 08.05.2022, 20:15 Uhr

Die Nationalparks in Friesland sind beliebte Urlaubsziele der Niederländer. Im Nationalpark De Alde Feanen gibt es ein Hochmoor und einen See, auf dem man mit einem Plattbodenschiff fahren kann. Der Dark Sky Park am Lauwersmeer bietet ein Ausflugsziel für Nachteulen.

Nationalpark De Alde Feanen

De Alde Feanen ist ein Hochmoor mit Wasserflächen, Wäldern und Weidelandschaften, wo Torf gestochen wurde. Hier hat die Adelsfamilie Oranien, zu der auch das heutige Königshaus der Niederländer gehört, früher ihr Jagdrevier gehabt. Um das Jahr 1900 wurde der Torfstich verboten und bald danach das Land unter Naturschutz gestellt. Der Nationalpark ist als Wassersportregion beliebt. Die meisten Häuser hier werden nicht mehr von einheimischen Friesen bewohnt, sondern als Ferienhäuser vermietet. Im Winter kann man auf den Seen Eislaufen. Dann sind die Gewässer im Nationalpark Teil der "Elfstedentocht", ein Eisrennen entlang der elf wichtigsten friesischen Städte. 1997 war es zuletzt so eisig, dass die Gewässer zugefroren waren und die Tour stattfinden konnte.

Plattbodenschiffe im Nationalpark De Alde Feanen

Ein Plattbodenschiff hat einen ganz geringen Tiefgang und ist deswegen für Binnengewässer und Fahrten auf dem Wattenmeer bestens geeignet. Gelenkt wird es durch zwei Seitenschwerter. Die ersten Skutsjes, so heißen die Plattbodenschiffe auf Friesisch, wurden ab dem 18. Jahrhundert bis in die 1930er-Jahre gebaut und in den letzten Jahren auch mit Motoren ausgestattet. Benutzt wurden sie vor allem von Fischern und Bauern. Die flachbauchigen Segler waren nie breiter als vier Meter. Sie passten so durch alle Schleusen und unter alle Brücken in den niederländischen Binnengewässern. Die richtig alten Skutsjes sieht man auf den heutigen Wasserstraßen nicht mehr oft. Aber es gibt sie noch. Sie sind meist als Touristenboot unterwegs. Einige wurden auch zu Hausbooten und Segelyachten umgebaut. Im einzigen Seehafen Frieslands in Harlingen kann man auch Plattbodenschiffe sehen.

Daniel Aßmann an Bord eines Skûtsje, einem friesischen Plattbodenschiff

Den Nationalpark "de Alde Feanen" erkundet Daniel Aßmann mit einem "Skûtsje", einem friesischen Plattbodenschiff.

Campingplatz im Naturpark

In den friesischen Nationalparks kann man der Natur ganz nah sein. So auch auf einem Campingplatz inmitten des Naturparks De Alde Feanen. Wenn man Glück hat, platzieren sich Störche als Nachbarn. Der Campingplatz heißt Natuurcamping de Reidplum. Hier ist nur für Zelte Platz, und man muss ohne Strom auskommen.

Drei Zelte auf einem Campingplatz im Naturpark

Auf dem Campingplatz im Naturpark dürfen ausschließlich Zelte aufgestellt werden.

Dark Sky Park

Nördlich vom Nationalpark De Alde Feanen liegt das Lauwersmeer mit dem Dark Sky Park, ein weiterer Nationalpark im Norden Frieslands. "Dark Sky Park" heißt dunkler Himmelspark. Das bedeutet: Man wird eingeladen, hier den Himmel bei Dunkelheit zu betrachten. Es gibt zwei solcher Himmelsparks in den Niederlanden, in denen es nachts besonders dunkel ist. Das ist für Niederländer etwas Außergewöhnliches. Denn die Lichtverschmutzung ist hierzulande ein echtes Thema. Dass es hier nachts so richtig dunkel wird, ist gut für Tiere und Pflanzen. Für die Pferde, die hier leben, und die Vögel, die auf ihrem Flug in die Winterquartiere hier Station machen. Dieser Nationalpark mit seinen Feuchtgebieten gehört zu den wichtigsten Vogelreservaten in Westeuropa.

Wattenmeer

Das Wattenmeer, das sich von der friesischen Küste in den Niederlanden bis nach Schleswig-Holstein in Deutschland zieht, gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Hier kann man alte Pfähle entdecken, die einst zur Landgewinnung für die Landwirtschaft genutzt werden sollten. Sie sind rund 50 Jahre alt. Heute sind sie Teil des Weltnaturerbes.

Zwei Männer wandern durch das Watt bei Ebbe

Das Wattenmeer vor der friesischen Küste gehört zum UNESCO Weltnaturerbe.

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