Stadtansicht Brügge mit Brücke über einen Kanal

Brügge, Ypern und das "De Ronde"-Museum in Oudenaarde

Stand: 25.08.2024, 20:15 Uhr

Brügge und Ypern bieten sich für einen Städtetrip an. In Oudenaarde gibt es ein Museum über das berühmte Radrennen "De Ronde".

Brügge

Im späten Mittelalter gehörte Brügge zu den wohlhabendsten Städten Europas und galt als Zentrum für den europäischen Textilhandel. Viele der Wasserkanäle sind noch aus der Zeit, als das reiche Brügge ein bedeutender Hafen war. Mehr als 80 Brücken führen über den Stadtkanal. Besonders bekannt ist die legendäre Bonifacius-Brücke, die Liebende für immer vereinen soll, wenn sie sich unter ihr küssen. Spannend ist auch, was sich im Untergrund der Stadt abspielt: Durch Brügge wurde eine Bier-Pipeline gelegt. Diese transportiert das Hopfengetränk unterirdisch über 3,2 Kilometer weit von der Brauerei bis zur Abfüllanlage. Praktisch: So können viele Fahrten mit Tanklastzügen eingespart werden.

"De Ronde"-Museum in Oudenaarde

"De Ronde" gilt als Belgiens härtestes Radrennen. Auf einer der schwierigsten Etappen geht es über den Koppenberg. Dieser ist wegen des Kopfsteinpflasters und seiner Steigung von bis zu 22 Prozent berühmt-berüchtigt. In Oudenaarde endet seit einigen Jahren die legendäre Ronde van Vlaanderen. Viele Radsportbegeisterte schauen dort im Museum vorbei – mit ehrfürchtigem Blick auf die Räder der Sieger.

Daniel Aßmann (l) und Radfahrprofi Johan Meuseeuw fahren auf Rennrädern eine Straße bergauf

Daniel Aßmann (l) und Radfahrprofi Johan Meuseeuw fahren eine der schwierigsten Etappen auf der Strecke – den Koppenberg.

Ypern

Auch Ypern zählte im Mittelalter zu den drei reichsten Städten Flanderns. Im Ersten Weltkrieg wurde Ypern jedoch zerstört: Deutsche Truppen hatten das neutrale Belgien überfallen und wollten so bis nach Paris vorstoßen. Ein Jahr nach Beginn des Krieges setzte die deutsche Armee bei Ypern erstmals Giftgas ein. Millionen von Soldaten sind auf beiden Seiten in den Schützengräben gestorben. Die Frontstadt wurde weitgehend zerstört. Wer in Flandern unterwegs ist, stößt fast zwangsläufig auf Überreste aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Die Menschen in Ypern haben ihr Wahrzeichen, eine Tuchhalle aus dem Mittelalter, aber wieder aufgebaut. Heute erinnert dort eine Ausstellung an den schrecklichen Krieg.

Außenansicht der Tuchhalle von Ypern

Die Tuchhalle aus dem Mittelalter ist das Wahrzeichen von Ypern

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Thomas Klein
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